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        1. Steckbrief
        2. Enterobius vermicularis (Madenwurm)
        3. Ascarididae (Spulwürmer)
        4. Ancylostomatidae (Hakenwürmer)
        5. IMPP-Fakten im Überblick
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Enterobius, Ascaridae, Ancylostomatidae

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  • Lesezeit: 20 min
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Steckbrief

Enterobius (Madenwurm), Askariden (Spulwürmer) und Ancylostomatidae (Hakenwürmer) sind Parasiten des Menschen, die auch in unseren Breiten eine medizinisch relevante Rolle spielen.

Enterobius vermicularis

Der Madenwurm Enterobius vermicularis ist der häufigste Eingeweidewurm des Menschen. Er ist der Erreger der Enterobiose (Oxyuriasis). In Europa werden hauptsächlich Kinder befallen. Der Wurm lebt im Darm und legt nachts über den Anus seine Eier ab. Es entsteht ein Juckreiz und bei Kindern kann es durch Kratzen und anschließendes Fingerlutschen immer wieder zur Autoinfektion kommen. Die Infektion selbst verläuft in aller Regel harmlos. Der Nachweis der Eier erfolgt mithilfe eines Klebestreifenabklatsches. Oft kann auch der ganze Wurm im Stuhl gefunden werden. Zur Therapie kommen Mebendazol, Pyrviniumembonat und Pyrantel zum Einsatz. Auch Familienmitglieder müssen mitbehandelt werden. Gutes Hygieneverhalten beugt einer Infektion vor.

Ascaridae

Es gibt mehrere humanpathogene Askariden (Spulwürmer). Der wichtigste Vertreter ist Ascaris lumbricoides, der Erreger der Askariose. Der Mensch nimmt die Larven oral auf (oft über kontaminierten Salat oder Gemüse). Die Larven schlüpfen im Dünndarm und gelangen über die Leber in die Lunge. Durch Verschlucken gelangen sie zurück in den Darm, wo sich der adulte Wurm entwickelt. Die Infektion verläuft meist latent, kann bei massivem Befall aber zu Komplikationen führen. Wurmeier und Würmer können im Stuhl nachgewiesen werden. Zur Therapie werden Albendazol, Mebendazol, Iverectin oder Pyrantel eingesetzt, evtl. ist eine chirurgische Intervention nötig. Als Prophylaxe sollte Salat und Gemüse sorgfältig gereinigt werden. In betroffenen Regionen rohes Gemüse immer abkochen.

Weitere Vertreter der Askariden sind Toxocara canis und Toxocara cati, der Hunde- bzw. Katzenspulwurm. Er wird durch Hunde- und Katzenkot übertragen (Cave: Kinderspielplätze sind bekannte Infektionsquellen).

Der Heringswurm Anisakis simplex, der ausschließlich durch rohen Fisch übertragen wird, gewinnt an Europa durch die zuehmende Beliebtheit von Sushi immer mehr an Bedeutung.

Ancylostomatidae

Die beiden Ancylostomatiden Ancylostoma duodenale und Necator americanus sind die klassischen Hakenwurmspezies des Menschen. A. duodenale hat sein Verbreitungsgebiet in der Alten Welt, N. americanus in der Neuen Welt. Die Larven der Hakenwürmer bohren sich durch die Haut (Infektion z. B. durch Arbeiten in Reisfeldern oder beim Barfußgehen) und gelangen durch Wanderung schließlich in die Lunge, werden verschluckt und entwickeln sich im Darm zum adulten Wurm. Die Infektion äußert sich meist durch eine Larva migrans. Zum Nachweis wird der Stuhl auf Eier untersucht. Als Therapie kommen Mebendazol, Albendazol und Pyrantel zum Einsatz. Zur Prophylaxe wird bei Infektionsgefahr das Tragen von festen Schuhen (Gummistiefeln) empfohlen.

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    Enterobius vermicularis (Madenwurm)

    Erreger

    Enterobius vermicularis ist ein auffallend weißer Wurm, bei dem das Männchen ca. 2–5 mm, das Weibchen etwa 8–13 mm lang ist. Die Eier sind ca. 50 × 30 µm groß. Die Lebenserwartung von E. vermicularis beträgt ca. 100 Tage; die Präpatenzzeit liegt bei ca. 2 Wochen.

    Übertragung

    Die eierablegenden Würmer verursachen einen Pruritus auf der Perianalschleimhaut, der zu unbewusstem Kratzen im Schlaf führt, wobei dir Eier unter die Fingernägel geraten. Bei Kleinkindern erfolgt die Übertragung der Eier sofort durch Fingerlutschen, bei älteren Menschen durch Kontaktinfektion (Spielzeug, Gegenstände des täglichen Gebrauchs). Auch eine aerogene Übertragung durch kontaminierten aufgewirbelten Staub ist möglich.

    Entwicklungszyklus

    Die Eier werden oral aufgenommen und entwickeln sich im Darm des Menschen (End- und Hauptwirt) durch mehrfache Häutung zum geschlechtsreifen Wurm, der auf der Dickdarmschleimhaut parasitiert. Nach der Kopulation sterben die Männchen ab und die befruchteten Weibchen wandern zum Anus, überwinden meist nachts (zwischen 21 und 23 Uhr) den Sphinkter und legen ihre Eier ab. Die Eiablage löst einen starken Juckreiz aus und es kommt zum unbewussten Kratzen der Anusregion. Anschließend können die Eier durch Ablecken und Lutschen der Finger, (z. B. Daumenlutschen) wieder verschluckt werden (Autoinfektion). Die Eier gelangen dann in den Dünndarm, wo sie anschließend zu neuen Larven heranreifen. Die Reifung der Eier über die Larve (4 Larvenstadien) zum geschlechtsreifen Wurm dauert ca. 5 Wochen.

    Löffler-Infiltrat

    Das Löffler-Infiltrat tritt im Rahmen des Löffler-Syndroms auf. Des Weiteren ist ein Auftreten in Verbindung mit Penicillin und Salicylaten möglich. In der Bildgebung finden sich flüchtige und wechselnde komplett luftleere Infiltrate, die sich weichteildicht darstellen („Konsolidierungen“). Lokalisiert sind diese unscharf berandeten Infiltrate zumeist peripher und vor allem apikal. Außerdem finden sich von umgebene Rundherde.

    Askariose

    Die Askariose ist eine weltweit vorkommende Parasitose des Darms, die durch den Spulwurm Ascaris lumbricoides ausgelöst wird.

    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Toxocariasis

    Die Toxocariasis ist eine Parasitose des Menschen als Fehlwirt, die durch Infektion mit dem Hundespulwurm Toxocara canis oder dem Katzenspulwurm Toxocara cati hervorgerufen wird.

    Anisakiasis

    Die Anisakiasis ist eine Parasitose des Menschen, die durch Infektion mit dem Heringswurm Anisakis simplex hervorgerufen wird. Sie wird ausschließlich über rohen Fisch übertragen.

    Larva migrans

    Larva migrans ist eine Hautinfektion durch Larven verschiedener tierischer Hakenwürmer, die in die Haut eindringen und sich intraepidermal fortbewegen.

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      Enterobius vermicularis

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      zuletzt bearbeitet: 25.01.2023
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