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        2. Epidemiologie
        3. Ätiologie und Pathogenese
        4. Symptomatik
        5. Komplikationen
        6. Diagnostik
        7. Differenzialdiagnosen
        8. Therapie
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Streptokokkeninfektionen beim Kind

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 14 min
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Steckbrief

Zu den medizinisch bedeutendsten Serogruppen zählen u.a. die Streptokokken der Gruppe A, C und G (GAS, GCS, GGS).

GAS, GCS und GGS lösen eine ähnliche Symptomatik aus. Hauptsächlich zählen dazu Tonsillopharyngitiden und Scharlach, die ausführlicher anderenorts Erwähnung finden. Neben lokalen Infektionen wie Haut- und Weichgewebeinfektionen können GAS, GCS und GGS auch invasive Infektionen, wie Osteomyelitis, septische Arthritis, Endokarditis und Meningitis, verursachen. Eindrückliche Krankheitsbilder sind das Streptokokken-bedingte Toxic-Shock-Syndrom (STSS) mit Sepsis und die nekrotisierende Fasziitis.

In der Diagnostik ist der kulturelle Nachweis des Erregers der Goldstandard. Der direkte kulturelle Nachweis ist dem Schnelltest überlegen. Bei der Therapie ist Penicillin, je nach Krankheitspräsentation in intravenöser oder oraler Applikation, das Mittel der Wahl aufgrund der bisher wenig veränderten Resistenzlage der GAS. Alternativen bei Penicillin-Unverträglichkeiten sind Cephalosporine und Makrolide.

Als Streptokokken-Folgeerkrankungen können u.a. akutes rheumatisches Fieber, akute spezifische Glomerulonephritis, reaktive Arthritis und Chorea minor auftreten.

Eine Impfung als Prävention gegen Streptokokken ist nicht verfügbar. Eine generelle bundeseinheitliche Meldepflicht für Infektionen mit β-hämolysierenden Streptokokken besteht nicht, es gibt jedoch spezifische Regelungen in einzelnen Bundesländern.

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    Epidemiologie

    Lokale Erkrankungen wie Tonsillopharyngitis und Scharlach durch β-hämolysierende Streptokokken (meist der Gruppe A, GAS) sind die häufigsten bakteriellen Infektionen in Deutschland. Am häufigsten erkranken Kinder und Jugendliche im Alter von 4–15 Jahren daran. Bei Kindern unter 3 Jahren treten diese Erkrankungen sehr selten auf. Gesunde Kinder sind mit bis zu 25% relativ häufig Keimträger mit Besiedelung des Rachenraums durch Streptokokken. Infektionen der Haut kommen vorwiegend bei Kindern in den ersten 6 Lebensjahren vor, besonders in feuchtwarmen Gebieten. Bei den kutanen Infektionen sind häufig die Streptokokken der Gruppe C und Gruppe G (GCS, GGS) beteiligt. Gravierende systemische Erkrankungen wie Sepsis, Meningitis, durch Streptokokken bedingtes Toxic-Shock-Syndrome (STSS) oder nekrotisierende Fasziitis sind bei Kindern jenseits des Säuglingsalters eher selten. Generell nimmt die Inzidenz dieser invasiven Erkrankungen in Europa, Australien und den USA allerdings zu.

    Angina tonsillaris

    Von einer akuten Angina tonsillaris spricht man, wenn eine über das physiologische Maß hinausgehende Entzündung der Gaumenmandeln vorliegt, also zusätzlich systemische Entzündungszeichen (Fieber) und/oder klinische Symptome wie Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden auftreten.

    Scharlach

    Scharlach ist eine Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), die pyrogene Exotoxine produzieren. Charakteristisch treten eine Tonsillopharyngitis und ein generalisiertes makulopapulöses Exanthem auf.

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Nekrotisierende Fasziitis

    Bei der nekrotisierenden Fasziitis handelt es sich um eine schwere, nekrotisierende Entzündung von Haut und Weichteilen mit hoher Letalität.

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Multiorganversagen (MOV)

    Ein Multiorganversagen (MOV) kennzeichnet sich durch einen gleichzeitigen oder rasch aufeinanderfolgenden, reversiblen oder irreversiblen Ausfall von ≥ 2 lebenswichtigen Organfunktionen.

    Varizellen

    Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.

    Chronische Pharyngitis

    Bei der chronischen Pharyngitis handelt es sich um eine dauernde Irritation und Entzündung der Rachenschleimhaut, in deren Folge sich das Gewebe umbaut.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Otitis media acuta

    Die Otitis media acuta ist eine akute Entzündung von Tuben- und Mittelohrschleimhaut (meist aufgrund tubogen aszendierender Infektionen), die häufig viral beginnt und durch Superinfektionen kompliziert wird.

    Mastoiditis

    Die Mastoiditis ist eine bakterielle Entzündung von Schleimhaut und Knochen des Mastoids mit eitriger Einschmelzung und die häufigste Komplikation einer Otitis media.

    Lymphadenitis colli

    Die Lymphadenitis colli bezeichnet eine entzündliche Schwellung der regionalen Halslymphknoten.

    Impetigo contagiosa

    Die Impetigo contagiosa ist eine hochkontagiöse, oberflächliche Hautinfektion mit Blasen und Verkrustungen, die durch Staphylococcus aureus und/oder Streptococcus pyogenes verursacht wird.

    Erysipel

    Das Erysipel ist eine akut-entzündliche bakterielle Infektion der Dermis, die meist durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A ausgelöst wird und mit schwerer Allgemeinsymptomatik einhergeht.

    Phlegmone

    Eine Phlegmone ist eine eitrige, bakterielle Entzündung im Bindegewebe, die sich diffus ausbreitet und mit einer schweren Allgemeinsymptomatik einhergehen kann. Unterschieden werden begrenzte Phlegmone (Infektionen der Dermis und Subkutis) und schwere Phlegmone (invasiv; Faszie und Muskel auch betroffen).

    Osteomyelitis

    Osteomyelitis (oder auch Osteitis) ist eine Infektion des Knochens mitsamt seinen Bestandteilen, also Periost, Kortikalis und Mark.

    Myositis

    Myositiden sind entzündliche Muskelerkrankungen autoimmuner, infektiöser und sekundärer Genese (bei Systemerkrankungen).

    Acute Respiratory Distress Syndrome

    Unter dem Acute Respiratory Distress Syndrome versteht man eine akute respiratorische Insuffizienz aufgrund einer Schädigung der alveolokapillären Membran, die zu einem nicht kardialen Lungenödem und im weiteren Verlauf zu einer Lungenfibrose führen kann.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Gangrän

    Eine Gangrän ist eine chronische Wunde, die durch eine Durchblutungsstörung entstanden ist. Abhängig vom Zustand der Wunde unterscheidet man eine trockene (nicht infizierte) Gangrän von einer feuchten (infizierten) Gangrän.

    Erythema nodosum

    Das Erythema nodosum ist eine akut auftretende Entzündung des subkutanen Fettgewebes (Pannikulitis) unterschiedlicher Genese mit hochroten, schmerzhaften Knoten oder Plaques, die meist prätibial lokalisiert sind.

    Purpura Schönlein-Henoch

    Die Purpura Schönlein-Henoch ist eine allergische Immunkomplexvaskulitis der kleinsten Gefäße, die häufig nach Atemwegsinfekten auftritt. Typisch ist eine Beteiligung der Haut, der Gelenke und des Gastrointestinaltrakts.

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      zuletzt bearbeitet: 13.12.2022
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