Definition
Gedeihstörung
Eine Gedeihstörung liegt vor, wenn das Körpergewicht und/oder der Body-Mass-Index (BMI) unterhalb der 3. Perzentile liegt oder es zu einem Abfall der Gewichts- und/oder Längenperzentile um mehr als zwei Hauptperzentilen kommt.
Ätiologie
Bei einer Gedeihstörung ist zunächst die Gewichtsentwicklung des Kindes beeinträchtigt. Sie beinhaltet definitionsgemäß aber nicht nur Untergewicht, sondern auch eine unzureichende Gewichtszunahme mit Abfall der Gewichtsperzentile um mehr als zwei Hauptperzentilen. Unter einer Hauptperzentile versteht man die 3., 10., 25., 50., 75., 90. und 97. Perzentile. In weiterer Folge ist auch das Längenwachstum verzögert. Das Kopfwachstum ist selten betroffen.
Das Malassimilationssyndrom ist eine Störung der Digestion (Maldigestion) und/oder Absorption (Malabsorption): Bei einer Maldigestion handelt es sich um eine Störung der Vorverdauung im Magen und/oder der enzymatischen Aufspaltung der Nahrungsbestandteile und/oder der Fettemulgierung im Dünndarm. Als Malabsorption bezeichnet man eine Störung der Aufnahme der Nahrungsspaltprodukte aus dem Darmlumen und/oder des Abtransports der absorbierten Nahrung über die Blut- und Lymphbahn.
Der Überbegriff fetale Alkoholspektrumstörung (engl. fetal alcohol spectrum disorder, FASD) beinhaltet die vorgeburtlichen Schädigungen des Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft.
Die Rachitis ist eine Mineralisationsstörung an der Wachstumsfuge und betrifft damit nur Kinder. Sie tritt immer gemeinsam mit einer Hypomineralisation am bestehenden Knochen auf (Osteomalazie).
Dysmorphiezeichen sind Auffälligkeiten der äußeren Gestalt, die Hinweise auf angeborene Erkrankungen oder genetische Abweichungen geben können.
Bei einer Malabsorption liegt eine Störung der Resorption bestimmter Nahrungsbestandteile im Gastrointestinaltrakt vor.
Calprotectin ist einBiomarker zur Diagnostik und Prognoseabschätzung bei CED. Es wird bei Entzündungsreaktionen aus neutrophilen Granulozyten sezerniert – damit ist v.a. eine Abgrenzung von entzündlichen gegenüber funktionellen Beschwerden möglich.
Immundefekte sind Störungen des Immunsystems, die eine mangelhafte (permissive) Immunreaktion zur Folge haben. Sie können angeboren (→ primäre Immundefekte, PID) oder im Laufe des Lebens erworben (→ sekundäre Immundefekte, SID) sein.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Gastroösophagealer Reflux bezeichnet den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre.
Die Kuhmilchproteinallergie ist eine transitorische allergische Reaktion gegen Kuhmilchproteine, die sich meist im 1. Lebensjahr beim ersten Verzehr von Kuhmilch manifestiert.
Die nahrungsmittelproteininduzierte Enteropathie ist eine durch eine Mukosaschädigung erworbene vorübergehende immunvermittelte (nicht IgE) Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilch- und ggf. anderen Proteinen.
Die Lambliasis ist eine durch das Protozoon Giardia duodenalis (auch Giardia lamblia) verursachte Durchfallerkrankung.
Anorexia nervosa ist eine Essstörung, mit starkem selbstverursachtem Gewichtsverlust. Kennzeichen sind ein Body-Mass-Index (BMI) ≤ 17,5 kg/m² bzw. ein Körpergewicht, das ≥ 15 % unter der dem Alter und der Körpergröße entsprechenden Norm liegt (Definition nach ICD-10). Daneben besteht eine ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme.