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Gedeihstörung

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 16 min
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Steckbrief

Synonym: Dystrophie

Von einer Gedeihstörung spricht man, wenn das Körpergewicht und/oder der Body-Mass-Index unterhalb der 3. Perzentile liegt oder es zu einem Abfall der Gewichts- und/oder Längenperzentile um mehr als zwei Hauptperzentilen kommt.

Einer Gedeihstörung liegt ein Mangel an Nährstoffen zugrunde, entweder durch eine unzureichende Aufnahme, eine mangelnde Digestion und Resorption oder einen erhöhten Energiebedarf. In entwickelten Ländern ist eine Gedeihstörung meist ein Begleitsymptom einer organischen Erkrankung.

Anamnese und körperliche Untersuchung dienen der Bestimmung des Ausmaßes der Gedeihstörung, der Ermittlung der zugrunde liegenden pathogenetischen Faktoren und der Entwicklung einer Verdachtsdiagnose.

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Gedeihstörung

Gedeihstörung bei einem 18 Monate alten Jungen mit Zöliakie

(Quelle: Gortner, Meyer, Duale Reihe Pädiatrie, Thieme, 2018)

Labordiagnostik und apparative Diagnostik richten sich dann nach der Verdachtsdiagnose.

Die möglichen einer Gedeihstörung zugrunde liegenden organischen Grunderkrankungen sind vielfältig. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um gastrointestinale oder neurologische Erkrankungen. Aber auch psychiatrische oder psychosoziale Ursachen können zu einer Gedeihstörung führen.

Falls möglich, wird eine kausale Therapie der Grunderkrankung durchgeführt. Oft ist zusätzlich eine Ernährungstherapie angezeigt – durch Erhöhung der Menge der Nahrung, Anreicherung der Nahrung mit Kohlenhydraten oder Fetten, spezielle Trinknahrung oder Sondenernährung. Bei intestinaler Insuffizienz oder ausgeprägter Gedeihstörung kann eine (teil)parenterale Ernährung notwendig sind. Eine Realimentation muss schrittweise durchgeführt werden, ansonsten kann sich ein lebensbedrohliches Refeedingsyndrom entwickeln.

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    Definition

    Definition:
    Gedeihstörung

    Eine Gedeihstörung liegt vor, wenn das Körpergewicht und/oder der Body-Mass-Index (BMI) unterhalb der 3. Perzentile liegt oder es zu einem Abfall der Gewichts- und/oder Längenperzentile um mehr als zwei Hauptperzentilen kommt.

    Ätiologie

    Bei einer Gedeihstörung ist zunächst die Gewichtsentwicklung des Kindes beeinträchtigt. Sie beinhaltet definitionsgemäß aber nicht nur Untergewicht, sondern auch eine unzureichende Gewichtszunahme mit Abfall der Gewichtsperzentile um mehr als zwei Hauptperzentilen. Unter einer Hauptperzentile versteht man die 3., 10., 25., 50., 75., 90. und 97. Perzentile. In weiterer Folge ist auch das Längenwachstum verzögert. Das Kopfwachstum ist selten betroffen.

    Malassimilationssyndrom

    Das Malassimilationssyndrom ist eine Störung der Digestion (Maldigestion) und/oder Absorption (Malabsorption): Bei einer Maldigestion handelt es sich um eine Störung der Vorverdauung im Magen und/oder der enzymatischen Aufspaltung der Nahrungsbestandteile und/oder der Fettemulgierung im Dünndarm. Als Malabsorption bezeichnet man eine Störung der Aufnahme der Nahrungsspaltprodukte aus dem Darmlumen und/oder des Abtransports der absorbierten Nahrung über die Blut- und Lymphbahn.

    Fetale Alkoholspektrumstörung

    Der Überbegriff fetale Alkoholspektrumstörung (engl. fetal alcohol spectrum disorder, FASD) beinhaltet die vorgeburtlichen Schädigungen des Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft.

    Rachitis

    Die Rachitis ist eine Mineralisationsstörung an der Wachstumsfuge und betrifft damit nur Kinder. Sie tritt immer gemeinsam mit einer Hypomineralisation am bestehenden Knochen auf (Osteomalazie).

    Dysmorphiezeichen

    Dysmorphiezeichen sind Auffälligkeiten der äußeren Gestalt, die Hinweise auf angeborene Erkrankungen oder genetische Abweichungen geben können.

    Malabsorption

    Bei einer Malabsorption liegt eine Störung der Resorption bestimmter Nahrungsbestandteile im Gastrointestinaltrakt vor.

    Calprotectin

    Calprotectin ist ein Biomarker zur Diagnostik und Prognoseabschätzung bei CED. Es wird bei Entzündungsreaktionen aus neutrophilen Granulozyten sezerniert – damit ist insbesondere eine Abgrenzung von entzündlichen gegenüber funktionellen Beschwerden möglich.

    Immundefekte

    Immundefekte sind Störungen des Immunsystems, die eine mangelhafte (permissive) Immunreaktion zur Folge haben. Sie können angeboren (→ primäre Immundefekte, PID) oder im Laufe des Lebens erworben (→ sekundäre Immundefekte, SID) sein.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Kwashiorkor

    Kwashiorkor ist eine Protein- und Energiemangelerkrankung, die heutzutage vornehmlich noch bei Kindern in Entwicklungsländern auftritt. Die Erkrankung äußert sich mit Proteinmangelödemen v.a. im Gesicht und an der unteren Extremität (durch die Ödeme ist das Gewicht oft nicht vermindert), Aszites („Hungerbauch“), Abgeschlagenheit, Hepatomegalie, muskulärer Hypotonie und Wachstumsverzögerungen. Das Immunsystem ist deutlich geschwächt (Infektanfälligkeit).

    Gastroösophagealer Reflux

    Unter gastroösophagealem Reflux versteht man den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre.

    Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)

    Unter dem Begriff werden Erkrankungen zusammengefasst, bei denen schubweise rezidivierend oder kontinuierlich entzündliche Veränderungen des Darms auftreten. Zu diesen Krankheitsbildern gehören vor allem der Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa.

    Kuhmilchproteinallergie

    Die Kuhmilchproteinallergie ist eine transitorische allergische Reaktion gegen Kuhmilchproteine, die sich meist im 1. Lebensjahr beim ersten Verzehr von Kuhmilch manifestiert.

    Nahrungsmittelproteininduzierte Enteropathie

    Die nahrungsmittelproteininduzierte Enteropathie ist eine durch eine Mukosaschädigung erworbene vorübergehende immunvermittelte (nicht IgE) Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilch- und ggf. anderen Proteinen.

    Kurzdarmsyndrom

    Beim Kurzdarmsyndrom besteht nach einer ausgedehnten Resektion ein Darmversagen. Die Folge ist eine eingeschränkte resorptive Kapazität des Darms, wodurch die Protein-, Energie-, Flüssigkeits- und Mikronährstoffbilanz mit einer konventionellen Diät nicht aufrechterhalten werden kann.

    Lambliasis

    Die Lambliasis ist eine durch das Protozoon Giardia duodenalis (auch Giardia lamblia) verursachte Durchfallerkrankung.

    Anorexia nervosa

    Anorexia nervosa ist eine Essstörung, mit starkem selbstverursachtem Gewichtsverlust. Kennzeichen sind ein Body-Mass-Index (BMI) ≤ 17,5 kg/m² bzw. ein Körpergewicht, das ≥ 15 % unter der dem Alter und der Körpergröße entsprechenden Norm liegt. Daneben besteht eine ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme.

    Münchhausen-by-proxy-Syndrom (Münchhausen-Stellvertretersyndrom)

    Ein Verwandter („proxy“, häufig ist die Mutter des Kindes die Täterin führt beim Kind künstlich Krankheitssymptome herbei, um eine medizinische Behandlung zu erreichen (z.B. Vortäuschung von Asthmaanfällen durch „Beinahe-Ersticken“). Dies kann bis zum Tod des betroffenen Kindes führen.

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      zuletzt bearbeitet: 11.10.2022
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