Protozoeninfektionen des ZNS
Zu den Protozoeninfektionen, die das menschliche ZNS befallen, gehören vornehmlich die Toxoplasmose
Die Infektion mit Toxoplasma gondii verläuft bei gesunden Erwachsenen meist asymptomatisch, betrifft jedoch Menschen mit abgeschwächtem Immunstatus; sie gilt als häufigste opportunistische ZNS-Infektion bei AIDS und ist deshalb eine wichtige Differenzialdiagnose neurologischer Symptome bei HIV-Patienten. Es kommt klinisch zu einer Enzephalitis mit Kopfschmerzen, fokalen Defiziten und epileptischen Anfällen. Eine therapeutische Behandlung ist selten sinnvoll, da die Toxoplasmose üblicherweise erst in einem sehr späten Stadium der AIDS-Erkrankung auftritt, welche letztlich die Prognose limitiert. Die Letalität ist sehr hoch. Bis zu 80% der Erkrankten versterben innerhalb eines Jahres nach Diagnose der Erkrankung, 10% sogar schon unter Behandlung. Neben der erworbenen Toxoplasmose, die symptomatisch unter anderem durch epileptische Anfälle und Paresen auffällt, ist die zu erwähnen. Hierbei kommt es zu einer diaplazentaren Infektion des Kindes und kann es schon im Mutterleib zu gravierenden Enzephalitiden kommen. Wird die Entzündung überlebt, so kommt es bei dem Kind zu schweren Folgeerkrankungen. Neben einem Hydrozephalus kann auch eine Epilepsie auftreten. Eine Therapie wird mit einer Kombination mehrerer Antiparasitika versucht, bleibt aber wie oben erwähnt auf lange Sicht erfolglos, da viele Patienten im Laufe eines Jahres an weiteren AIDS-Komplikationen versterben.
Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.
Malaria ist eine Infektion mit Plasmodien, die durch den Stich der Anophelesmücke übertragen wird und zu heftigen, meist rezidivierenden Fieberschüben und Störungen des Allgemeinbefindens führt.