Definition
Herdenzephalitis
Eine Herdenzephalitis ist eine fokale Entzündung des Hirnparenchyms, die im Verlauf einer Sepsis entweder akut durch Absiedelung von Bakterien (metastatisch) oder am häufigsten durch Einschwemmung von Mikrothromben (embolisch) bei infektiöser Endokarditis entsteht.
Ätiopathogenese
Bei einer Herdenzephalitis liegt immer eine Septikämie vor. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Formen der Herdenzephalitis, die von unterschiedlichen Herden ausgehen. entsteht aufgrund einer Absiedelung von Erregern ins ZNS bei einer Sepsis. Die tritt auf, wenn durch Embolisation infektiös-thrombotisches Material in das ZNS gelangt.
Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.
Ein Aneurysma ist eine segmentale, irreversible Ausweitung der Arterienwand auf das mehr als 1,5-Fache des normalen Lumens.
Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).
Der Hirnabszess ist eine erregerbedingte umschriebene Entzündung von Hirngewebe mit Eiterbildung, bei der es im Spätstadium zur Bildung einer Kapsel aus Granulationsgewebe kommt.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).