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Rigor

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Steckbrief

Synonyme: Starrheit, Rigidität, Muskelsteifigkeit

Ein erhöhter Muskeltonus der axialen Muskulatur und der Extremitäten infolge einer Störung des extrapyramidalmotorischen Systems wird als Rigor bezeichnet. Er tritt v.a. bei Parkinson-Syndromen auf. Die Patienten leiden unter einer Steifigkeit der Muskeln, die Schmerzen und im weiteren Verlauf auch Haltungsdeformitäten auslösen kann. Betrifft der Rigor betont die körperachsennahe Muskulatur, wird er als Achsenrigor bezeichnet. Die Diagnose wird anhand der Muskeltonusprüfung (z.B. Froment-Test) gestellt.

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    Definition

    Definition:
    Rigor

    Als Rigor wird ein erhöhter Muskeltonus der axialen Muskulatur und der Extremitäten infolge einer Störung des extrapyramidalmotorischen Systems bezeichnet.

    Epidemiologie

    Der Rigor wird als Symptom v.a. bei Parkinson-Syndromen, v.a. dem idiopathischen Parkinson-Syndrom und dem kortikobasalen Syndrom, beobachtet. Weitere Erkrankungen sind die Progressive supranukleäre Parese (PSP), Alzheimer- und Lewy-Körperchen-Demenz sowie die Multisystematrophie.

    Ätiopathogenese

    Rigor wird bei Erkrankungen beobachtet, bei denen Schädigungen des extrapyramidal-motorischen Systems bestehen. Der Muskeltonus der axialen Muskulatur und der Extremitäten ist erhöht (muskuläre Hypertonie).

    Parkinson-Syndrom

    Parkinson-Syndrom (auch Parkinsonismus) ist ein Oberbegriff für Erkrankungen, die durch Tremor, Rigor und Akinesie charakterisiert sind.

    Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS; Morbus Parkinson)

    Das idiopathische Parkinson-Syndrom ist eine neurodegenerative Erkrankung des extrapyramidal-motorischen Systems mit den Leitsymptomen Rigor, Ruhetremor und Akinesie. Zudem treten im Verlauf der Erkrankung nicht-motorische Symptome auf.

    Kortikobasales Syndrom

    Der Symptomenkomplex des kortikobasalen Syndroms umfasst kortikale Symptomen (z.B. Apraxie) und mindestens ein extrapyramidales Symptom (z.B. Rigor).

    Alzheimer-Demenz

    Die Alzheimer-Demenz (AD) ist pathologisch durch Ablagerungen von senilen Plaques und Alzheimer-Fibrillen gekennzeichnet. Betroffene zeigen einen langsam progredienten Verlust von kognitiven Fähigkeiten und Gedächtnisleistungen sowie damit einhergehende Persönlichkeitsveränderungen, die zu einer Beeinträchtigung der Aktivitäten des alltäglichen Lebens führen.

    Die Alzheimer-Demenz ist nach dem Erstbeschreiber der Amyloidplaques, Alois Alzheimer, benannt.

    Lewy-Körperchen-Demenz

    Die Lewy-Körperchen-Demenz ist eine neurodegenerative Hirnerkrankung mit Symptomen einer kortikalen Demenz und eines Parkinson-Syndroms. Zudem können u.a. psychiatrische Symptome bestehen. Typisch ist eine Neuroleptika-Unverträglichkeit.

    Multisystematrophie

    Die Multisystematrophie ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung, die sporadisch im Erwachsenenalter auftritt und entweder als zerebelläres Syndrom (MSA-C) oder als Parkinson-Syndrom (MSA-P) beginnt. Typisch sind Bewegungsstörungen und autonome Funktionsstörungen.

    Muskuläre Hypertonie

    Bei muskulärer Hypertonie besteht ein erhöhter Ruhetonus der Muskulatur.

    Progressive supranukleäre Blickparese

    Die progressive supranukleäre Blickparese ist eine spontan auftretende, progrediente neurodegenerative Erkrankung mit bradykinetischen Symptomen und kognitiven Störungen. Klassische Symptome (Richardson-Syndrom) sind eine supranukleäre Blickparese, ein symmetrisches, axial betontes Parkinsonsyndrom mit fehlendem Ansprechen auf L-DOPA, eine schwere posturale Instabilität sowie kognitive Defizite.

    Kortikobasale Degeneration

    Die kortikobasale Degeneration (CBD) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die neuropathologisch definiert ist (Tauopathie). Sie geht mit einem kortikobasalen Syndrom und Richardson-Syndrom, einer frontotemporaler Degeneration und primär progressiven Aphasie sowie einer Demenz, ähnlich der Alzheimer-Demenz, einher.

    Demenz

    Unter einer Demenz versteht man einen fortschreitenden Abbau erworbener intellektueller und kognitiver Fähigkeiten mit Beeinträchtigung im Alltag und einer Dauer ≥ 6 Monaten. Es kommt dabei zu einer progredienten Atrophie von kortikalem und/oder subkortikalem Hirnparenchym.

    Pathologische Reflexe

    Pathologische Reflexe sind die Folge einer zentralen Enthemmung bei Schädigung des 1. Motoneurons.

    Normaldruckhydrozephalus (NPH)

    Der Normaldruckhydrozephalus ist ein kommunizierender Hydrozephalus mit Dilatation der Ventrikel durch Störung der Liquordynamik. Die typische Klinik („Hakim-Trias“) besteht aus einer Gangstörung, Demenz und Harninkontinenz.

    Tremor

    Bei einem Tremor handelt es sich um unwillkürliche Bewegungen mit rhythmischen Kontraktionen entgegengesetzt wirkender Muskeln. Der Ruhetremor tritt in vollständiger Entspannung auf, der Haltetremor unter Beibehaltung einer bestimmten Position und der Intentionstremor (zerebellärer Tremor, Zieltremor) erst beim Ausführen von Zielbewegungen.

    Akinesie (Akinese)

    Die Akinesie ist die Maximalvariante einer Hypokinesie (Bewegungsarmut).

    Tremor bei Parkinsonismus

    Tremor, der meist im Rahmen des idiopathischen Parkinson-Syndrom auftritt. Meist bestehen ein Ruhetremor oder Halte- und Ruhetremor der Hände, der durch körperliche oder kognitive Anstrengung verstärkt wird.

    Spastik

    Eine Spastik ist eine pathologische Erhöhung des Muskeltonus bei zentralmotorischen Läsionen mit gesteigertem und geschwindigkeitsabhängigen Dehnungswiderstand der Muskeln.

    Asterixis

    Als Asterixis (flapping tremor) wird eine negative Myoklonie bezeichnet. Dabei handelt es sich um ruckartige Unterbrechungen einer Haltefunktion oder Bewegung (z.B. bei hepatischer Enzephalopathie).

    Hepatische Enzephalopathie

    Die hepatische Enzephalopathie ist ein neuropsychiatrisches Syndrom, das durch einen verstärkten Anfall neurotoxischer Substanzen im Gehirn bei fortgeschrittener Leberschädigung ausgelöst wird.

    Klonus

    Ein Klonus ist eine unwillkürliche, rhythmische Muskelkontraktion durch ruckartiges Bewegen und Festhalten des Fußes oder der Patella.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Physiotherapie

    Die Physiotherapie (Krankengymnastik) umfasst übergreifend die äußerliche Anwendung von Heilmitteln mit aktiven und passiven Formen der Bewegungstherapie zur Prävention, Behandlung und Rehabilitation von Krankheiten und krankheitsbedingten Funktionsstörungen sowie zur allgemeinen Gesundheits- und Leistungsförderung.

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      zuletzt bearbeitet: 10.06.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Tobias Warnecke, 24.05.2022
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