Definition
Galaktorrhö
Unter Galaktorrhö versteht man eine milchige Sekretion aus der Mamille außerhalb der Laktationsperiode.
Neben Galaktorrhö gibt es noch weitere abnorme Sekretionen aus der Mamille, die unabhängig von Schwangerschaft und Stillzeit auftreten.
Ätiologie
Die häufigste Ursache einer Galaktorrhö sind Zustände einer Hyperprolaktinämie.
Physiologisch ist eine Hyperprolaktinämie z.B. durch die Östrogenwirkung in der Schwangerschaft, beim Stillen, bei taktiler Manipulation an der Brust, im Schlaf, beim Koitus oder bei Stress. Eine Galaktorrhö lässt sich bei ca. 50% der Frauen durch Druck auf die Brustwarze provozieren.
Pathologische Zustände einer Hyperprolaktinämie finden sich bei:
Das Prolaktinom ist ein gutartiges, Prolaktin-produzierendes Hypophysenadenom, das zur Hyperprolaktinämie führt.
Das Kraniopharyngeom ist ein gutartiger, endokrin inaktiver Tumor, der sich von ektodermalen Überresten der Rathke-Tasche (embryonaler Vorläufer des Hypophysenvorderlappens) ableitet und im Bereich der Sella turcica entsteht.
Bei der Hypothyreose handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4.
Als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet man eine irreversible Verminderung der glomerulären, tubulären und endokrinen Nierenfunktion oder Zeichen eines Strukturschadens der Niere über einen Zeitraum von ˃ 3 Monaten.
Die Mastopathie ist eine nichtneoplastische Veränderung der Brust mit proliferativem oder degenerativem Umbau des Brustdrüsenparenchyms, ausgehend von den terminalen duktulolobulären Einheiten.
Mit dem Begriff „Amenorrhö“ wird ein vollständiges Ausbleiben der Regelblutung bezeichnet.
Verlust an sexueller Lust bzw. sexuelle Inappetenz.
Die Gynäkomastie ist eine ein- oder beidseitige Vergrößerung (Hypertrophie) des Brustdrüsengewebes beim Mann. Bei einer reinen Vermehrung von Fettgewebe spricht man von Lipomastie (sog. Pseudogynäkomastie).
Die Sekretion aus der Mamille ist abnorm, wenn sie unabhängig von Schwangerschaft und Stillzeit auftritt.