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Atemnot (Dyspnoe)

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  • Lesezeit: 13 min
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Steckbrief

Synonyme: Dyspnoe, Luftnot, Kurzatmigkeit

Atemnot (Dyspnoe) ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm bis bedrohlich wahrgenommen wird. Erfordert die Atemnot den zusätzlichen Einsatz der Atemhilfsmuskulatur, spricht man von Orthopnoe.

Verschiedene Erkrankungen und Störungen können mit dem Gefühl der Atemnot einhergehen. Die Ursachen sind vielfältig, häufig handelt es sich um Erkrankungen der Atemwege (z.B. Asthma bronchiale), der Lunge (z.B. Pneumonie) und/oder der Pleura (z.B. Pleuraerguss) sowie um Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Linksherzinsuffizienz oder Myokardinfarkt).

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Synopse häufiger und seltener Ursachen bei Dyspnoe

(Quelle: Battegay, Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten, Thieme, 2017)

Die Atemnot kann akut innerhalb weniger Stunden auftreten oder chronisch über Wochen bis Monate bestehen. Die akute Form ist als eine Notfallsituation einzustufen! Abhängig vom Schweregrad der Dyspnoe unterscheidet man die Belastungs- und Ruhedyspnoe, letztere ist als schwere Form der Atmenot zu werten.

Anamnese und körperliche Untersuchung (Auskultation!) stellen die Grundpfeiler der diagnostischen Maßnahmen dar. Patienten mit Dyspnoe atmen mit einer erhöhten Frequenz (Tachypnoe > 20/min) und sichtbar angestrengt oft unter Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (z.B. "Kutschersitz").

Die Behandlung hat sich nach der jeweils zugrunde liegenden Ursache zu richten. Allgemeinmaßnahmen umfassen u.a. Patienten beruhigen und Lagerung mit erhöhtem Oberkörper. Die Zufuhr von Sauerstoff, hat - neben der Steigerung der Sauerstoffkonzentration - oft einen zusätzlich beruhigenden Effekt auf den Patienten.

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    Definition

    Definition:
    Atemnot (Dyspnoe)

    Atemnot (Dyspnoe) ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.

    Definition:
    Orthopnoe

    Orthopnoe ist eine Atemnot, die im Liegen auftritt. Die Atemnot bessert sich in aufrechter Position des Körpers und unter Einsatz der Atemhilfsmuskulatur. Die Orthopnoe ist ein wegweisendes Symptom der Herzinsuffizienz.

    Image description
    Orthopnoe

    Der Patient sitzt und benötigt zum Atmen die Atemhilfsmuskulatur.

    (Quelle: Arastéh, Baenkler, Bieber et al., Duale Reihe Innere Medizin, Thieme, 2018)
    Trachealstenose

    Unter einer Trachealstenose versteht man eine angeborene oder erworbene Verengung der Trachea.

    Laryngospasmus

    Die reflektorische Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur mit Verengung des Larynx und Verschluss der Stimmritze wird als Laryngospasmus bezeichnet.

    Fremdkörperaspiration

    Unter einer Fremdkörperaspiration versteht man das Einatmen eines festen oder flüssigen Fremdkörpers in die Atemwege (Larynx, Trachea oder Bronchien). Die extremste Form ist das Bolusgeschehen, bei dem die Atemwege teilweise oder komplett verlegt sind.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD)

    Der Begriff COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen, die mit folgenden Kardinalsymptomen einhergehen:

    • Husten,

    • Auswurf und

    • Atemnot.

    Der COPD liegt eine progredient verlaufende, nicht vollständig reversible Obstruktion zugrunde. Sie entwickelt sich aus einer chronischen Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Lungenemphysem

    Als Lungenemphysem bezeichnet man destruktive Lungenstrukturveränderungen, die mit Erweiterungen der Atemwege distal der Bronchioli terminales und einer Abnahme der alveolären Gasaustauschfläche einhergehen. Die Kombination mit einer COPD ist häufig.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Thrombophilie

    Die Thrombophilie ist eine angeborene oder erworbene, im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöhte Neigung zur Thrombosebildung in Venen oder Arterien, die auf einem Ungleichgewicht zwischen gerinnungshemmenden und prokoagulatorischen Faktoren beruht.

    Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT)

    Bei einer tiefen Beinvenenthrombose handelt es sich um eine intravasale Blutgerinnselbildung im Bereich des tiefen Venensystems von Beinen und/oder Becken, die zu einem teilweisen oder kompletten Verschluss der betroffenen Venen führt.

    Pleuraerguss

    Der Pleuraerguss ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt – je nach Art des Ergusses serös (Serothorax mit Transsudat oder Exsudat), hämorrhagisch (Hämatothorax), chylös (Chylothorax) oder eitrig (Pleuraempyem).

    Pneumothorax

    Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Hepatomegalie

    Die Hepatomegalie ist eine Vergrößerung der Leber, häufig in Kombination mit einer Milzvergrößerung (Hepatosplenomegalie).

    Aszites

    Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.

    Metabolische Azidose

    Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.

    Hyperventilation

    Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.

    Hyperventilationssyndrom

    Das Hyperventilationssyndrom ist definiert als unphysiologisch vertiefte oder beschleunigte Atmung, die dem Patienten selbst nicht bewusst ist und einen paCO2-Abfall (Hypokapnie) mit funktioneller Hypokalzämie verursacht.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Hirnödem

    Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.

    Kohlenstoffmonoxid-Intoxikation

    Partielle Blockierung der Sauerstofftransportkapazität des Blutes durch inhalative Einwirkung von Kohlenstoffmonoxid (CO), das Sauerstoff kompetitiv vom Hämoglobin verdrängt.

    Surfactant-Mangel-Syndrom

    Das Surfactant-Mangel-Syndrom wird verursacht durch einen primären Surfactant-Mangel in einer strukturell unreifen Lunge und geht mit dem klinischen Bild einer neonatalen Atemstörung einher.

    Laryngitis subglottica

    Die Laryngitis subglottica ist eine akute, viral bedingte, stenosierende Verlaufsform der Laryngitis acuta, die v.a. Kleinkinder betrifft und mit einer subglottischen Weichteilschwellung einhergeht.

    Bronchiolitis

    Die Bronchiolitis ist eine akute, virusinduzierte, obstruierende Entzündung der Bronchiolen, die fast ausschließlich beim Säugling auftritt.

    Akute Epiglottitis

    Die akute Epiglottitis ist eine schwere bakteriell bedingte Entzündung des Rachenraums und des Kehlkopfeingangs.

    Fieber

    Unter Fieber versteht man eine Erhöhung der Körperkerntemperatur auf Werte > 38,0°C, die durch eine veränderte hypothalamische Wärmeregulation hervorgerufen wird (Sollwertverstellung). Bei einer Temperatur von 37,1–37,9°C spricht man von subfebrilen Temperaturen.

    Husten

    Als Husten bezeichnet man das über den Hustenreflex plötzliche explosionsartige Ausstoßen von Luft aufgrund eines Hustenreizes.

    Parästhesie

    Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).

    Zyanose

    Als Zyanose bezeichnet man eine bläuliche Verfärbung der Haut und der Schleimhäute als Korrelat einer unzureichenden Sauerstoffsättigung des Blutes (Hypoxämie).

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Lungenfibrose

    Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Eine Lungenfibrose entsteht entweder idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.

    Bronchitis

    Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).

    Bronchialkarzinom

    Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.

    Azidose

    Unter einer Azidose versteht man den Abfall des pH-Wertes < 7,36. Unterschieden wird zwischen einer respiratorischen und metabolischen Azidose.

    Alkalose

    Als Alkalose bezeichnet man einen Anstieg des pH-Werts des Blutes auf > 7,44. Es wird zwischen einer respiratorischen und metabolischen Alkalose unterschieden.

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      zuletzt bearbeitet: 14.11.2022
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