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          2. Akute Komplikationen
          3. Langzeitkomplikationen
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Diabetes mellitus: Komplikationen

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 31 min
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Steckbrief

Unter die akuten Komplikationen bei Diabetes mellitus fällt die Blutzuckerentgleisung. Dabei kommt es entweder zu einer Hypoglykämie oder einer Hyperglykämie.

Eine Blutzuckerentgleisung ist immer eine Notfallsituation. Wird eine Blutzuckerentgleisung nicht unmittelbar behandelt bzw. konnte der Patient sich selbst nicht mehr helfen, kann er in ein Koma fallen. Dabei unterscheidet man wiederum zwischen dem hypoglykämischen Koma (Coma hypoglycaemicum) bei Unterzuckerung und dem Coma diabeticum bei zu hohen Blutzuckerwerten.

Ist der Blutzucker chronisch nicht korrekt eingestellt, hat dies Langzeitkomplikationen zur Folge. Es kommt langfristig zu Schädigungen durch makro- und/oder mikroangiopathische Veränderungen. Betroffen sind v.a. die Augen, die Nieren, die Nerven und das Herz-Kreislauf-System.

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Nichtproliferative diabetische Retinopathie

Zeichen einer nichtproliferativen Retinopathie sind Mikroaneurysmen, intraretinale Blutungen (Pfeilspitzen), harte Exsudate (= Ablagerungen von Lipiden in der Retina [Pfeil]) und Cotton-wool-Herde (= Nervenfaserninfarkte, weiche Exsudate [Pfeilspitzen schwarz]).

(Quelle: Lang, Augenheilkunde, Thieme, 2019)

Langzeitkomplikationen bestimmen den Verlauf der Erkrankung und haben großen Einfluss auf die Lebensqualität und Mortalität der Patienten. Sie führen weitaus häufiger als die Hyperglykämie per se oder die akuten Komplikationen zum Tod der Patienten.

Bei einer Schwangerschaft ist die Prognose für Mutter und Kind abhängig von einer korrekten Einstellung der Stoffwechsellage. Schwangere Diabetikerinnen sind immer als Risikopatientinnen anzusehen. So muss bereits bei der Planung einer Schwangerschaft eine normnahe Stoffwechselleistung angestrebt und während der Schwangerschaft streng kontrolliert werden. Sonst drohen Mutter und Kind viele Risiken.

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    Akute Komplikationen

    Unter die akuten Komplikationen bei Diabetes mellitus fällt die Blutzuckerentgleisung. Dabei kommt es entweder zu einer Hyperglykämie oder einer Hypoglykämie.

    Merke:

    Eine Blutzuckerentgleisung ist immer eine Notfallsituation!

    Die präklinische Therapie ist daher in der Notfallmedizin beschrieben.

    Wird eine Blutzuckerentgleisung nicht unmittelbar behandelt bzw. konnte der Patient sich selbst nicht mehr helfen, kann er in ein Koma fallen. Dabei unterscheidet man zwischen dem hypoglykämisches Koma (Coma hypoglykaemicum) bei Unterzuckerung und dem Coma diabeticum bei zu hohen Blutzuckerwerten.

    Praxistipp:

    Bei Diabetikern ist sowohl ein hyperglykämisches als auch ein hypoglykämisches Koma möglich. Entscheidend für die Differenzierung ist die Bestimmung des Blutzuckerspiegels!

    Aufgrund einer Schwächung des Immunsystems besteht bei Diabetikern eine erhöhte (v.a. Haut- und Harnwegsinfekte, aber z.B. auch infektiöse Spondylodiszitis).

    Hyperglykämie

    Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Coma diabeticum

    Das Coma diabeticum ist eine akute, unbehandelt letale Stoffwechselentgleisung mit massivem Anstieg des Blutzuckers bei Diabetes mellitus.

    Metabolische Azidose

    Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.

    Exsikkose

    Unter Exsikkose (Austrocknung) versteht man einen Flüssigkeits- bzw. Wassermangel im Körper, der das Resultat einer Dehydratation ist.

    Pseudoperitonitis

    Die Pseudoperitonitis präsentiert sich klinisch gleich der Peritonitis, ohne dass jedoch eine solche vorliegt. Die Patienten klagen ebenfalls über starke Bauchschmerzen und weisen ein abwehrgespanntes Abdomen auf. Die möglichen Ursachen sind vielfältig. Als Auslöser kommen urologische Erkrankungen (z.B. akuter Harnverhalt, Nieren-/Harnleiterkolik , Urämie, Pyelonephritis, Hodentorsion), metabolische Ursachen (z.B. Addison-Krise, , akute intermittierende Porphyrie) und andere Ursachen wie z.B. Myokardinfarkt in Frage.

    Bewusstseinsstörung

    Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).

    Synkope

    Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.

    Addison-Krise

    Die Addison-Krise ist die lebensbedrohliche Verlaufsform der primären Nebennierenrindeninsuffizienz (Morbus Addison) wie auch sekundärer und tertiärer Formen.

    Hyperkalzämische Krise

    Eine hyperkalzämische Krise besteht bei einem Anstieg des Serumkalziums auf > 3,5 mmol/l. Dies ist eine lebensbedrohliche Situation und erfordert eine umgehende Notfalltherapie mit Kreislaufstabilisation, Monitoring sowie Rehydratation und Elektrolytausgleich

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Urämie

    Die Urämie bezeichnet die Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut.

    Hypokaliämie

    Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.

    Hirnödem

    Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.

    Atherosklerose

    Bei der Atherosklerose führt eine chronisch fortschreitende Degeneration der Arterienwände mit Einlagerung von Lipiden und Bindegewebswucherung zur Verhärtung und Verdickung der Gefäßwände. Die Atherosklerose ist die häufigste Ursache der Arteriosklerose (synonym sind die Begriffe jedoch nicht!).

    Koronare Herzerkrankung (KHK)

    Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.

    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Mediasklerose

    Kennzeichen der Mediasklerose (Mönckeberg-Sklerose) ist eine Verkalkung der mittleren Wandschicht (Media) primär im Bereich der Extremitätenarterien. Neben der Atherosklerose und der Arteriolosklerose handelt es sich um eine der 3 Ursachen/Pathomechanismen der Arteriosklerose. Häufige Grunderkrankung ist ein Diabetes mellitus.

    Glomerulopathie bei Diabetes mellitus

    Die Glomerulopathie bei Diabetes mellitus zeichnet sich aus durch Veränderungen an Glomeruli, Tubuli, Gefäßen und Interstitium der Nieren, die nach mehrjährigem Bestehen eines Diabetes mellitus als Folge einer Mikroangiopathie (Arteriosklerose) auftreten.

    Diabetische Retinopathie

    Die diabetische Retinopathie ist eine Mikroangiopathie im Bereich der Retina bei Diabetes mellitus.

    Diabetische Polyneuropathie

    Die diabetische Polyneuropathie ist Folge der toxisch-metabolischen Schädigung der peripheren Nerven durch Diabetes mellitus.

    Diabetisches Fußsyndrom

    Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine Kombination aus diabetischer Neuropathie, pAVK und Mikroangiopathie. Die gehäufte Infektanfälligkeit und Osteopathie erschweren das Krankheitsbild.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Claudicatio intermittens

    Als Claudicatio intermittens werden ischämisch bedingte, stark belastungsabhängige Schmerzen der Muskulatur bezeichnet, die in Ruhe vollkommen verschwinden.

    Proteinurie

    Eine Proteinurie ist eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß im Harn (> 150 mg/d) mit oder ohne Krankheitswert. Typischerweise schäumt proteinreicher Harn.

    Rubeosis iridis

    Bei der Rubeosis iridis bestehen Neovaskularisationen der Iris aufgrund einer retinalen Hypoxie.

    Hypästhesie

    Bei Hypästhesie besteht ein reduziertes Berührungsempfinden im Seitenvergleich.

    Parästhesie

    Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).

    Atrophie

    Atrophie bezeichnet eine erworbene, reversible Rückbildung oder Verkleinerung von Zellen, Organen oder Geweben. Man unterscheidet:

    • einfache Atrophie: Geweberückbildung durch Verkleinerung der Zellen

    • numerische Atrophie: Geweberückbildung durch Verminderung der Zellzahl.

    Parese

    Eine Parese ist eine unvollständige Lähmung mit noch vorhandener Muskelaktivität (Kraftgrad 1–4).

    Ulkus (Geschwür)

    Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.

    Necrobiosis lipoidica

    Die Necrobiosis lipoidica ist eine granulomatöse Hauterkrankung unbekannter Ursache. Typisch sind scharf begrenzte, sklerosierte Plaques mit zentraler, gelblicher Atrophie und rotbraunem Randsaum.

    Eklampsie

    Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.

    Polyhydramnion (Hydramnion)

    Beim Polyhydramnion liegt die Fruchtwassermenge deutlich über der Norm, z.B. bei > 2000 ml in der 36. SSW.

    Polyglobulie

    Die Polyglobulie bezeichnet eine pathologische Erhöhung des Hämatokrits.

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      zuletzt bearbeitet: 27.02.2023
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