Definition
Diabetes mellitus Typ 2 (Typ-2-Diabetes)
Der Diabetes mellitus Typ 2 ist eine multifaktorielle und polygenetische Erkrankung, die durch eine gestörte Insulinsekretion und Insulinresistenz sowie durch eine exzessive hepatische Glukoseproduktion und einen abnormen Fettstoffwechsel zu einem relativen Insulinmangel führt.
Ätiologie
Der Typ-2-Diabetes wird als multifaktorielle und polygenetische Erkrankung angesehen.
Neben den genetischen Faktoren begünstigen zum einen das Erscheinungsbild (z.B. Übergewicht) und zum anderen der Lebensstil (z.B. falsche Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität) die Manifestation eines Typ-2-Diabetes.
familiäre Belastung (genetischer Einfluss deutlich stärker als bei Typ-1-Diabetes), Ethnizität
höheres Lebensalter
Lebensstil: Rauchen, Bewegungsmangel, fettreiche und ballaststoffarme Ernährung
: abdominelle Adipositas (), Glukosetoleranzstörung, Dyslipoproteinämie, Hypertonie
Eine Adipositas besteht, wenn der Body-Mass-Index (BMI) einen Wert von 30 überschreitet.
Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.
Das metabolische Syndrom beschreibt das gleichzeitige Auftreten verschiedener Risikofaktoren, die das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 sehr stark erhöhen. Das Syndrom ist uneinheitlich definiert. Mehrheitlich umfasst es:
Die International Diabetes Federation (IDF) definiert das metabolische Syndrom wie folgt:
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stammbetonte Adipositas (Taillenumfang in Europa: Männer ≥ 94 cm, Frauen ≥ 80 cm)
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plus ≥ 2 der folgenden Kriterien:
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Triglyzeride ≥ 150 mg/dl bzw. ≥ 1,7 mmol/l (oder spezifische Behandlung)
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HDL < 40 mg/dl bzw. 1,03 mmol/l (Männer) und < 50 mg/dl bzw. 1,29 mmol/l (Frauen) (oder spezifische Behandlung)
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Blutdruck systolisch ≥ 130 mmHg oder diastolisch ≥ 85 mmHg (oder spezifische Behandlung)
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Nüchtern-Blutzucker ≥ 100 mg/dl (≥ 5,6 mmol/l) oder präexistierender Diabetes mellitus Typ 2.
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Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.