Definition
Foetor ex ore
Als Foetor ex ore wird ein übler Mundgeruch bezeichnet, dessen Ursachen im Bereich des Mund- oder Rachenraums liegen. Davon zu unterscheiden ist ein übler Geruch der Atemluft (sog. Halitosis) bei bestimmten Stoffwechselstörungen sowie Erkrankungen des Magen-Darm- oder Atmungstraktes.
Ätiologie und Differenzialdiagnosen
Die nachfolgende Tabelle stellt eine Auswahl der möglichen Ursachen von Foetor ex ore und Halitosis dar.
Ursachen | Begleitsymptome und Befunde | Diagnostik |
Foetor ex ore | ||
Erkrankungen der Zähne oder des Zahnfleisches (z.B. Gingivitis, Parodontose) |
Diphtherie ist eine lokale Infektion des Nasen-Rachen-Raums durch das toxinbildende Corynebacterium diphtheriae, die zu einer generalisierten Intoxikation mit schweren Organschäden führen kann.
Xerostomie beschreibt eine subjektiv empfundene Trockenheit der Mundschleimhaut.
Das Sjögren-Syndrom ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung aus der Gruppe der systemischen Autoimmunopathien des Bindegewebes. Sie manifestiert sich an den exokrinen Drüsen, am häufigsten sind die Tränen- und Speicheldrüsen betroffen (Sicca-Syndrom).
Bronchiektasen werden definiert als sackförmige oder zylindrische Erweiterungen der Bronchien. Sie gehören zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Atemwege.
Ein Lungenabszess ist eine bakterielle Infektion mit eitrigen Einschmelzungen im Lungenparenchym (gekammert oder solitär).
Die Bronchoskopie ist ein endoskopisches Verfahren zur Begutachtung der Bronchien. Sie kann diagnostisch (Inspektion, bronchoalveoläre Lavage, transbronchiale Biopsie) und therapeutisch (Sekretabsaugung, Entfernung von Fremdkörpern) eingesetzt werden.
Unter einem Diabetes mellitus Typ 1 versteht man eine chronische autoimmune Erkrankung, die durch eine selektive Zerstörung der insulinproduzierenden β-Zellen der Langerhans-Inseln (Inselzellen) im Pankreas hervorgerufen wird. Der Typ-1-Diabetes zeichnet sich durch einen absoluten Insulinmangel aus und erfordert eine lebenslange Insulinsubstitution.
Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).
β-Hydroxybutyrat, Acetoacetat und sein Decarboxylierungsprodukt Aceton werden als Ketonkörper bezeichnet.
Die Urämie bezeichnet die Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut.
Das akute Leberversagen ist ein akuter Ausfall der Leberfunktion (bei Erwachsenen verbunden mit einer hepatischen Enzephalopathie) bei vorher lebergesunden Patienten.
Beim Foetor hepaticus handelt es sich um einen typischen, süßlichen Azeton-Geruch der Atemluft von Patienten mit schwerer Lebererkrankung oder Leberversagen. Der Geruch ist intensiv, leicht fötide und erinnert an frisches Obst, frische Leber oder Fäzes.
Die Phenylketonurie ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung des Eiweißstoffwechsels, der eine Störung der Phenylalaninhydroxylase zugrunde liegt, die unbehandelt zu schwerer mentaler Retardierung, Epilepsie und Gangataxie führt.