Definition
Blut im Stuhl kann in 3 verschiedenen Formen auftreten:
Hämatochezie (blutiger Stuhl): sichtbares, hellrotes oder dunkelrotes Blut im Stuhl
Meläna (Teerstuhl): schwarzer, glänzender, zäher Stuhl
okkultes Blut: makroskopisch nicht sichtbares Blut (bei Blutmengen < 10 ml/d).
Hämatochezie
Unter Hämatochezie versteht man frisches, sichtbares (hell- oder dunkelrotes) Blut, das dem Stuhl aufgelagert oder mit ihm vermischt ist.
Meläna
Meläna (Teerstuhl) bezeichnet zähen, glänzenden, übel- und stechend riechenden Stuhl, der durch Blut, welches Kontakt zu Magensäure hatte, schwarz verfärbt ist.
Okkultes Blut
Unter okkultem Blut versteht man im Stuhl nicht makroskopisch sichtbare Blutmengen (< 10 ml/d).
Besteht eine Hyperplasie des bei jedem Menschen vorkommenden Corpus cavernosum recti (Plexus haemorrhoidalis superior) oberhalb der Linea dentata, so spricht man von Hämorrhoiden. Bereiten diese knotigen Vergrößerungen Beschwerden, so spricht man vom Hämorrhoidalleiden.
Eine Analfissur ist ein longitudinaler Einriss der Haut des Analkanals distal der Linea dentata, in 90 % im hinteren Kommissurbereich bei 6 Uhr in der SSL gelegen.
Bei einem Analkarzinom handelt es sich um einen Tumor im analen Bereich unterschiedlicher Histologie. Nach der Lokalisation wird zwischen Analrand- (an oder unterhalb der Linea anocutanea) und Analkanalkarzinomen oberhalb der Linea anocutanea unterschieden.
Kolorektale Karzinome sind maligne, epitheliale Tumoren des Kolons oder des Rektums, die von der Schleimhaut des Dickdarms ausgehen.
Eine Mariske ist eine schlaffe Hautfalte in der Perianalregion. Sie kann einige Millimeter bis mehrere Zentimeter groß werden und solitär oder auch als Mariskenkranz auftreten.
Divertikel sind Wandausstülpungen von Hohlorganen. Man unterscheidet „falsche“ von „echten“ und Pulsions- von Traktionsdivertikeln.
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Echte Divertikel: Bei „echten“ Divertikeln sind alle Wandanteile einschließlich der Muskularis ausgestülpt.
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Falsche Divertikel (Pseudodivertikel): „Falsche“ Divertikel sind Ausstülpungen von Mukosa- und Submukosa infolge einer Schwachstelle in der Muskularis.
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Pulsionsdivertikel: Beim Pulsionsdivertikel führt ein erhöhter intraluminaler Druck zur Schleimhautvorwölbung durch vorhandene Muskellücken (= „falsches“ Divertikel).
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Traktionsdivertikel: Traktionsdivertikel sind meist Folge von lokalen entzündlichen oder postentzündlichen Vorgängen außerhalb des Lumens, die dazu führen, dass sämtliche Wandschichten nach außen gezogen werden (= „echtes“ Divertikel).
Enterohämorrhagische E. coli (EHEC), auch verotoxinproduzierende E. coli (VTEC) oder Shiga-like toxin produzierende E. coli (STEC) genannt, sind Auslöser von enterohämorrhagischen Colitiden. Bei ca. 10% der an EHEC-Erkrankten kann es zu einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) kommen.
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die vom Rektum ausgehend den Dickdarm befällt, aber auch extraintestinale Manifestationen auslösen kann.
Bei der ischämischen Kolitis handelt es sich um eine Entzündung des Dickdarms aufgrund einer Minderperfusion der Kolonschleimhaut, meist auf dem Boden einer generalisierten Atherosklerose.
Das gastrale/duodenale Ulkus ist ein umschriebener tiefer Substanzdefekt der Magen- bzw. Duodenalschleimhaut (Ulcus ventriculi bzw. Ulcus duodeni), der über die Muscularis mucosae hinaus in die tieferen Wandschichten reicht.
Das Mallory-Weiss-Syndrom bezeichnet, meist bei Alkoholkranken auftretende, longitudinale Einrisse von Mukosa und Submukosa im Bereich der Kardia mit Hämatemesis und epigastrischen Schmerzen. Ausgelöst werden die Einrisse durch gastroösophageale Druckerhöhung beiheftigem Würgen oder Erbrechen.
Das Ösophaguskarzinom ist ein maligner Tumor mit ungünstiger Prognose, der von der Ösophagusschleimhaut ausgeht und meist erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird.
Das Magenkarzinom ist eine maligne epitheliale Neoplasie des Magens.
Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.
Im Spätstadium chronischer Lebererkrankungen kommt es zu typischen, an der Haut sichtbaren Veränderungen, sog. Leberhautzeichen.
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.
Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.
Sodbrennen äußert sich durch ein retrosternales oder epigastrisches Brennen und ist Leitsymptom einer gastroösophagealen Refluxkrankheit.
Unter Dysphagie versteht man eine Störung des Schluckakts, des Transports durch den Ösophagus oder des Übertritts von Speisebrei in den Magen.
Teleangiektasien sind klinisch sichtbare, dauerhaft und irreversibel erweiterte Kapillaren der Haut und Schleimhaut.