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Aszites

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Steckbrief

Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.

Die portale Hypertonie (Leberzirrhose, alkoholische Hepatitis, Budd-Chiari-Syndrom, Pfortaderthrombose) ist die häufigste Ursache. Weitere Ursachen können Entzündungen, Neoplasien, Albuminmangel und kardiale Erkrankungen sein.

Klinisch stehen eine Zunahme des Bauchumfangs, eine Gewichtszunahme, ausladende Flanken im Liegen und ein verstrichener Bauchnabel im Vordergrund.

Image description
Aszites bei Leberzirrhose

Aszites bei Leberzirrhose mit begleitendem Nabelbruch.

(Quelle: Neurath, Lohse, Checkliste Anamnese und klinische Untersuchung, Thieme, 2018)

Etwa 15 % aller Patienten mit portalem Aszites entwickeln eine spontan bakterielle Peritonitis. Die Infektion entsteht durch hämatogene Infektion oder Penetration der Darmbakterien durch die Darmwand.

Im Rahmen der Anamnese sollte vor allem nach Vorerkrankungen, einem Alkoholabusus, Bluttransfusionen in der Vergangenheit sowie einem i.v.-Drogenabusus gefragt werden. In der klinischen Untersuchung imponieren das Undulationsphänomen, die Flankendämpfung sowie die typische Änderung der Dämpfung bei Lagewechsel. Ein Aszites lässt sich am besten sonografisch darstellen. Bei jedem unklaren Aszites ist eine diagnostische Punktion erforderlich.

Im Vordergrund der Therapie steht die Behandlung der Ursache. Die weitere Therapie des portalen Aszites erfolgt nach einem Stufenschema. Bei diuretikarefraktärem Aszites kann eine therapeutische Aszitespunktion im Unterbauch durchgeführt werden.

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    Definition

    Definition:
    Aszites

    Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.

    Unterscheidung zwischen Trans- und Exsudat
    ExsudatTranssudat

    Gesamteiweiß

    ≥ 25 g/l

    < 25 g/l

    Serumalbumin/Aszitesalbumingradient (Serum-Albumin-Aszites-Gradient, SAAG)

    < 1,1 g/dl

    ≥ 1,1 g/dl

    spezifisches Gewicht

    > 1,015

    ≤ 1,015

    Ätiologie

    Ursachen des Aszites
    UrsacheAszitesflüssigkeit

    portale Hypertonie (häufigste Ursache)

    Leberzirrhose, schwere alkoholische Hepatitis, Budd-Chiari-Syndrom (Lebervenenthrombose), Pfortaderthrombose (selten)

    klar bis bernsteinfarben, Transsudat

    kardiale Ursachen

    Portale Hypertension

    Als portale Hypertension bezeichnet man eine Erhöhung des Pfortaderdrucks (Normbereich < 3–6 mmHg). Die permanente Druckerhöhung im Pfortaderkreislauf führt zu zahlreichen Komplikationen.

    Leberzirrhose

    Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.

    Budd-Chiari-Syndrom

    Das Budd-Chiari-Syndrom ist ein inkompletter oder kompletter Verschluss der großen Lebervenen unterschiedlicher Ursache. Durch den mangelnden Blutabfluss aus der Leber entstehen die typischen Folgeerkrankungen einer Leberstauung (z.B. portale Hypertension, Ösophagusvarizen, Aszites).

    Pfortaderthrombose

    Bei einer Pfortaderthrombose besteht ein Blutgerinnsel in der Vena portae, welches den Blutfluss in der Pfortader einschränkt oder völlig zum Erliegen bringt.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Chronische Perikarditis

    Die chronische Perikarditis ist der Zustand einer nicht ausgeheilten akuten Perikarditis (> 3 Monate) mit vollständig oder teilweise narbig geschrumpftem Herzbeutel mit oder ohne Verkalkungen.

    Peritonealkarzinose

    Bei der Peritonealkarzinose handelt es sich um eine disseminierte peritoneale Metastasierung verschiedener Karzinome.

    Ovarialkarzinom

    Ein Ovarialkarzinom ist ein vom oberflächlichen Keimepithel des Ovars ausgehender, maligner Tumor.

    Pseudomyxoma peritonei

    Bei dem Pseudomyxoma peritonei handelt es sich um eine massive Schleimansammlung mit Tumorzellen im Intraperitonealraum durch Ruptur oder Metastasierung intraperitonealer muzinöser Tumoren (z.B. Mukozele der Appendix, Kystome der Appendix oder des Ovars, Zystadenokarzinom des Ovars).

    Lymphom

    Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.

    Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

    Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein hochmaligner Tumor, der von den Leberparenchymzellen (Hepatozyten) ausgeht.

    Pankreaskarzinom

    Das Pankreaskarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor, der aus den exokrinen Anteilen der Bauchspeicheldrüse hervorgeht.

    Peritonitis

    Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.

    Akute Pankreatitis

    Bei der akuten Pankreatitis handelt es sich um eine primär sterile Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Durch unphysiologische Enzymaktivierung kommt es zu einer Entzündung des Pankreasgewebes, welche zu einem Ödem sowie Gefäßschädigung und Zelluntergang führt.

    Vaskulitis

    Vaskulitis ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Gefäßentzündungen. Es werden primäre (mit unbekannter Ursache) von sekundären (im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen aufretende oder durch spezifische Auslöser bedingte) Vaskulitiden unterschieden.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Enterales Eiweißverlust-Syndrom

    Beim enteralen Eiweißverlust-Syndrom handelt es sich um Erkrankungen, die mit einem pathologisch erhöhten Verlust aller Eiweißfraktionen über den Magen-Darm-Trakt einhergehen.

    Morbus Whipple

    Morbus Whipple ist eine chronische Infektionskrankheit die durch das Bakterium Tropheryma whipplei hervorgerufen wird.

    Amyloidose

    Unter dem Begriff der Amyloidose wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die auf Proteinfehlfaltungen und extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Proteinfibrillen in verschiedenen Organen (v.a. Niere, Herz, Leber und peripheres Nervensystem) zurückgehen. Sie können entweder lokal oder systemisch auftreten.

    Hypothyreose

    Bei der Hypothyreose handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4.

    Bauchtrauma

    Ein Bauchtrauma ist eine Verletzung des Abdomens und der darin befindlichen Strukturen durch eine Gewalteinwirkung auf den Bauchraum. Man unterscheidet dabei das stumpfe (geschlossene) vom perforierenden (spitzen, penetrierenden, offenen) Bauchtrauma.

    Hernie

    Als Hernie bezeichnet man eine Ausstülpung des Peritoneum parietale durch erworbene oder angeborene Lücken, meist in der Bauchwand. Die Lücke ist die Bruchpforte, die peritoneale Ausstülpung der Bruchsack. Der Inhalt des Bruchsacks ist variabel und kann je nach Lokalisation Netz, Darm (Dünn- und Dickdarm) oder auch andere Organe enthalten.

    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Leberhautzeichen

    Im Spätstadium chronischer Lebererkrankungen kommt es zu typischen, an der Haut sichtbaren Veränderungen, sog. Leberhautzeichen.

    Hepatorenales Syndrom

    Das hepatorenale Syndrom (HRS) ist eine potenziell reversible, funktionelle, oligurische Nierenfunktionsstörung bei fortgeschrittener Leberinsuffizienz und portaler Hypertonie.

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      zuletzt bearbeitet: 31.01.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Johannes-Martin Hahn, 11.08.2022
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