Definition
Atonische Nachblutung
Eine atonische Nachblutung liegt vor, wenn der Blutverlust nach vaginaler Geburt ˃ 500 ml bzw. nach Sectio ˃ 1000 ml beträgt. Die Ursache hierfür ist eine inadäquate Uteruskontraktion.
Epidemiologie
Atonische Nachblutungen sind die häufigste Ursache einer verstärkten postpartalen Blutung.
Die Uterusatonie ist für bis zu 80% aller verstärkten peripartalen Blutungen verantwortlich und wird bei 2–8% aller Geburten beobachtet.
Ätiologie
Faktoren, die präpartal eine Überdehnung des Uterus bedingen oder postpartal die Kontraktion stören, erhöhen das Risiko.
Triple I steht für intrauterine Inflammation und/oder intrauterine Infektion von Eihäuten, Fruchtwasser und/oder Plazenta. Dies kann für Mutter und Kind potenziell lebensbedrohlich sein.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Unter einer Plazentalösungsstörung versteht man die unvollständige bzw. verzögerte Lösung der Plazenta nach der Geburt. Die Lösung der Plazenta dauert länger als 30 min. oder der Blutverlust bei der Plazentalösung beträgt über 300 ml.
Die Hysterektomie ist die vollständige und teilweise Entfernung des Uterus. Es wird zwischen offen chirurgischen und laparoskopischen Methoden unterschieden.