Definition
Pollakisurie
Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.
Der Harndrang besteht bereits bei einer geringen Blasenfüllung, sodass der Patient > 7-mal pro Tag die Toilette aufsucht. Beim Gesunden tritt ein Harndrang erst bei einer Füllung von ca. 300 ml auf.
Der Symptomkomplex der Pollakisurie mit imperativem Harndrang wird auch als Frequency-Urgency-Syndrom oder OAB-dry (OAB: overactive bladder) bezeichnet.
Eine benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine gutartige, knotige Vergrößerung der Prostata mit obstruktiver Blasenentleerungsstörung.
Das Prostatakarzinom ist ein maligner Tumor der Prostata, in > 95% der Fälle epithelialen Ursprungs.
Folgende Begriffe werden im klinischen Alltag verwendet, um verschiedene Formen des Prostatakarzinoms zu unterscheiden:
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manifestes Prostatakarzinom: signifikantes, behandlungsbedürftiges und ggf. symptomatisches Prostatakarzinom
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inzidentelles Prostatakarzinom: zufällig im Rahmen einer transurethralen Elektroresektion der Prostata entdecktes Prostatakarzinom
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latentes Prostatakarzinom: nicht-signifikantes, nicht-behandlungsbedürftiges Prostatakarzinom (des alten Mannes), i.d.R. autoptische Diagnosestellung
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okkultes Prostatakarzinom: symptomatische Tumormetastasen bei unauffälligem Tastbefund der Prostata.
Eine Reizblase ist ein funktionelles Syndrom mit Pollakisurie und Drangsymptomatik.
Eine Überlaufinkontinenz ist ein unwillkürlicher Urinverlust in Verbindung mit einer Überdehnung der Blase, hohen Restharnmengen und fehlender Blasenmotorik.
Eine interstitielle Zystitis ist eine chronisch-abakterielle Blasenentzündung unklarer Ätiologie mit Schmerzen, Drangsymptomatik und kleiner Blase sowie verstärkter Mastzellinfiltration der Blasenwand.