Definition
Hydatidentorsion
Eine Hydatidentorsion ist die Stieldrehung eines rudimentären Anhängsels des Hodens oder Nebenhodens mit anschließender hämorrhagischer Infarzierung.
Epidemiologie und Pathogenese
Betroffen sind v.a. Jungen im Vorschul- und Schulalter, ein zweiter Altersgipfel liegt in der Pubertät.
Hydatiden sind Reste der embryonalen Müller- bzw. Wolff-Gänge und befinden sich entweder am oberen Pol des Hodens (Appendix testis, Morgagni-Hydatide) oder im Bereich des Nebenhodens (Appendix epididymidis). Die Morgagni-Hydatide ist weitaus am häufigsten von Torsionen betroffen.
Die Torquierung der Hydatide führt zu einer hämorrhagischen Infarzierung des Gewebes.
Die Hodentorsion ist ein urologischer Notfall mit totaler oder partieller Drehung von Hoden und Samenstrang um die Längsachse mit Strangulierung der Gefäße.
Eine Epididymitis ist eine akute oder chronische Entzündung des Nebenhodens. Bei Mitbeteiligung des Hodens spricht man von einer Epididymoorchitis.
Eine Orchitis ist eine akute oder chronische Entzündung von einem oder beider Hoden.
Eine Hydrozele ist eine Flüssigkeitsansammlung zwischen den beiden Blättern der Tunica vaginalis testis entweder im Hoden (Hydrocele testis) oder im Samenstrang (Hydrocele funiculi spermatici).
Eine Varikozele ist eine pathologische Erweiterung der Venen des Plexus pampiniformis.
Hodentumoren sind überwiegend maligne Keimzelltumoren des Hodens, die aus entarteten Stammzellen entstehen.