Fallgeschichte
Ein 37-jähriger Diplomingenieur stellt sich in Ihrer Praxis vor: Er bemerke seit Monaten eine Verschlechterung des Gehens, einen genauen Beginn könne er nicht angeben. Zunehmend habe er auch Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule und der Schultern beidseits. Bei der Untersuchung fällt ein leicht spastisches Gangbild auf. Die Reflexe sind an den oberen Extremitäten beidseits kaum auslösbar, an den unteren Extremitäten aber sehr lebhaft. Sichere Paresen finden Sie in der Einzelkraftprüfung nicht. Die Berührungsempfindung ist am ganzen Körper intakt. Dagegen scheint die Schmerzempfindung v. a. an den oberen Extremitäten beidseits deutlich reduziert. Bei der Inspektion der Haut der Arme fallen Ihnen mehrere Narben auf, die nach Aussage des Patienten von Verletzungen stammen, die er zunächst gar nicht bemerkt habe: Er habe sich z. B. mehrfach am Herd beim Anfassen heißer Töpfe verbrannt, ohne es gleich zu bemerken. Im Hirnnervenbereich finden Sie keine sicheren Auffälligkeiten.