Fallgeschichte
Ein 76-jähriger ehemaliger Bankkaufmann stellt sich in Begleitung seiner Lebensgefährtin in Ihrer Praxis vor. Er beschreibt zunächst etwas umständlich ein etwas verlangsamtes Gehen mit zunehmender Muskelsteifigkeit und eine unleserliche kleine Schrift, bis ihn seine Begleiterin unterbricht. Es wird Ihnen schnell klar, dass die Partnerin den Patienten zu diesem Arztbesuch veranlasst hat. Sie beschreibt relativ regelmäßig alle 6–8 Tage auftretende nächtliche, heftige Bewegungen mit den Armen, geradezu ein fast geplant wirkendes Umsichschlagen. Dabei sei auch schon einmal eine Nachttischlampe zu Bruch gegangen und sie selbst habe schon diverse Blessuren davongetragen. Sie habe geradezu Angst, ins Bett zu gehen, da sie immer mit solchen „Schlägen“ rechnen müsse. Weckversuche habe sie bislang nicht unternommen, sie habe meist das Schlafzimmer verlassen. Manchmal schreie ihr Partner dann auch „unverständliches Zeug“, er habe auch schon das Bett verlassen und gegen den Schrank geschlagen. Der Patient gibt an, sich an nichts erinnern zu können, und hält das Ganze für „Blödsinn“. Relevante Vorerkrankungen bestehen mit Ausnahme einer asymptomatischen Hyperurikämie und einer gut eingestellten arteriellen Hypertonie (Einnahme von Allopurinol 100 mg/d und Bisoprolol 2,5 mg 1 x tgl.) nicht.