Fallgeschichte
Ein 87-jähriger Patient wird aus dem Altersheim zu Ihnen in die Klinik gebracht. Einweisungsgrund ist zunächst, dass der Patient wiederholt eingenässt und schließlich einen fieberhaften Infekt entwickelt habe. Vom Pflegepersonal ist zu erfahren, dass der Patient seit einigen Tagen das Bett nicht mehr verlassen habe. Zuvor sei er im Heim wohl mehrfach gestürzt, einmal dabei auch einige Stufen einer kleinen Treppe im Speisesaal des Heimes hinunter. Der zugezogene Heimarzt habe aber außer Prellungen am Rücken keine Verletzungen gefunden. An Vorerkrankungen bestehen „Demenz“, „Herzinsuffizienz“, „Osteoporose“, „Prostata-Hyperplasie“ sowie der Verdacht auf „Parkinson’sche Erkrankung“. Im mitgebrachten Pflegebericht finden sich Medikamente wie Madopar, Tramadol, Herz-ASS, Furosemid-Ratiopharm, Dipiperon-Saft und Seroquel. Eine Anamneseerhebung ist bei dem offenbar zeitlich und örtlich nicht orientierten, deutlich exsikkierten Patienten nicht möglich. An den Armen finden Sie bei schlechter Mitarbeit eine Muskeltonuserhöhung im Sinne eines Rigors mit Zahnradphänomen. Die Beine werden nicht bewegt, der Muskeltonus der Beine ist ebenfalls erhöht, die Reflexe sind gesteigert, die Pyramidenbahnzeichen beidseits positiv. Auf Schmerzreize an den Armen wehrt der Patient gezielt ab, an den Beinen erfolgt keine Reaktion.