Fallgeschichte
Eine 57-jährige Frau kommt morgens notfallmäßig zu Ihnen: In der Nacht sei plötzlich ein heftiger Drehschwindel aufgetreten. Sie habe sich im Bett umgedreht und sei daraufhin mit heftigstem Schwindel aufgewacht, der so stark gewesen sei, dass sie sich fast habe erbrechen müssen. Seither sei ihr schwindelig. Es sei schwierig gewesen, sich in die Praxis bringen zu lassen, da jede Bewegung den Schwindel verstärke. Ihnen erscheint die Patientin im Sitzen kaum beeinträchtigt. Dazu meint sie: „Wenn ich den Kopf ganz ruhig halte, geht es.“ Die Eigenanamnese ist „altersentsprechend“: Ein Hypertonus werde mit einem β-Blocker behandelt, letzten Winter habe sie an „Depressionen“ gelitten. Die neurologische Untersuchung ist erschwert, da die Patientin über Drehschwindel beim Hinlegen klagt, die Augen fest zukneift und schlecht mitarbeitet. Sie erheben zunächst keine wesentlichen pathologischen Befunde (in Ruhe kein Nystagmus, keine Halbseitensymptome, Romberg-Stehversuch und Unterberger-Tretversuch unauffällig).