Fallgeschichte
Eine 54-jährige Patientin beklagt seit einigen Wochen zunehmende Rückenschmerzen. Als sich auch das Gehen verschlechtert, bringt ihr Ehemann sie in Ihre Praxis. Die Patientin selbst wirkt zunächst gegenüber ihren Beschwerden eher dissimulierend. An „Ischias“ habe sie auch schon früher gelitten, jetzt seien die Beschwerden aber hartnäckig. In der neurologischen Untersuchung zeigt sich eine Paraparese (Grad 4–5) mit höhergradiger Fußheberschwäche rechts. Der Patellarsehnenreflex ist rechts abgeschwächt, die übrigen Reflexe sind gut auslösbar, rechts ist das Babinski-Zeichen positiv. Die Prüfung des Lasègue-Zeichens verstärkt die Rückenschmerzen beidseits deutlich ab etwa 40°-Beugung. Im Bereich der oberen Lendenwirbelsäule besteht ein deutlicher Klopfschmerz. Auf Nachfrage erfahren Sie von einem Mammakarzinom, das 3 Jahre zuvor kurativ operiert wurde (Stadium T3N1M0), die Nachsorge sei bislang immer unauffällig gewesen.