Fallgeschichte
In Ihrer Arztpraxis sucht Sie eine 55-jährige Verkäuferin auf, weil sie seit 8 Wochen an Muskelschmerzen leide und seit 2 Wochen eine zunehmende Schwäche der Extremitäten bemerke. Auch falle ihr das Schlucken schwer. Sie habe in den letzten Wochen ca. 3 kg an Gewicht abgenommen. Vor einiger Zeit seien ihr auch flüchtige Gelenkschmerzen aufgefallen, die jetzt nicht mehr bestünden. Bislang sei sie immer gesund gewesen, Medikamente nehme sie nicht ein. Alkoholkonsum wird glaubhaft verneint, ein ausgeprägter Nikotinabusus (ca. 30 Zigaretten/Tag) besteht seit über 30 Jahren. Klinisch finden Sie mittelgradige Paresen der Schultergürtel- und Hüftmuskulatur, die Unterarm- und Unterschenkelmuskeln sind deutlich weniger betroffen. Distal können Sie keine sicheren Lähmungen feststellen. Die Muskeltrophik erscheint normal, die Muskeleigenreflexe sind bis auf einen beidseits abgeschwächten Bizepssehnenreflex mittellebhaft und symmetrisch auslösbar. Die Pyramidenbahnzeichen sind negativ. Sensibilität, Koordination und Hirnnerven sind intakt. Kräftiges Palpieren v. a. der Oberarmmuskulatur wird als sehr schmerzhaft empfunden. Folgende laborchemische Befunde sind auffällig: BSG (in der 1. Stunde) 51 mm, CK 899 U/l, GOT 79 U/l.