Fallgeschichte
Ein 52-jähriger Patient stellt sich in Ihrer Arztpraxis mit Lähmungen an den oberen Extremitäten vor, die sich langsam fortschreitend entwickelt hätten. Begonnen habe die Erkrankung mit einer Feinmotorikstörung der Hand 3–4 Jahre zuvor. In der neurologischen Untersuchung finden Sie am rechten Arm distale Paresen mit deutlicher Betonung der vom N. ulnaris versorgten Muskulatur (Fingerspreizer/ulnare Fingerbeuger: Paresegrad 3; Handstrecker/Thenarmuskulatur: Paresegrad 5). Die kleinen Handmuskeln (Mm. interossei, Mm. lumbricales) wirken atrophisch. Am linken Arm bestehen eher Paresen der vom N. medianus innervierten Muskulatur. Die Muskeleigenreflexe an den oberen Extremitäten sind seitengleich mittellebhaft auslösbar, nicht gesteigert, der Trömner-Reflex ist nur links auslösbar. Sie finden keine Sensibilitätsstörungen, keine Störungen im Hirnnervenbereich oder an den unteren Extremitäten. Sie machen eine elektroneurografische Untersuchung und erhalten bei der Ableitung des N. ulnaris rechts und Stimulation am Unterarm unauffällige Befunde. Die F-Welle des N. ulnaris ist dagegen nicht erhältlich. Am linken Arm erhalten Sie bei der Neurografie des N. medianus den folgenden Befund.