Fallgeschichte
Ein 29-jähriger, seit 7 Jahren HIV-positiver Patient wird von seinem Lebensgefährten in Ihrer Praxis vorgestellt. Aufgefallen waren eine zunehmende Müdigkeit und Verlangsamung sowie Kopfschmerzen seit etwa 1 Woche. Der behandelnde Internist sei in letzter Zeit nicht zufrieden mit dem Verlauf gewesen, weil die Zahl der CD4+-T-Zellen trotz Therapieintensivierung abfallend war (zuletzt: 80/µl). Die antivirale Therapie besteht zzt. aus 2 Nukleosidanaloga und 1 Protease-Inhibitor. Der Patient wirkt apathisch, unkonzentriert und zeitlich nicht vollständig orientiert. Vereinzelt fallen Wortfindungsstörungen auf. Er gibt holozephale Kopfschmerzen mittlerer Intensität an. Der Nackenbeugetonus ist leicht erhöht, es fällt Ihnen jedoch schwer, dies bereits als Meningismus anzusehen. Die Reflexe an den oberen Extremitäten wirken rechts betont, an den unteren Extremitäten sind sie nicht auslösbar. Auffällig sind auch ein leichtes Absinken der rechten Extremitäten im Vorhalteversuch sowie eine distal symmetrische Sensibilitätsstörung an beiden Füßen und Unterschenkeln bis zur Kniehöhe für alle sensiblen Qualitäten.