Fallgeschichte
Ein 34-jähriger Mann stellt sich mit unauffälligen Röntgenaufnahmen des Gesichtsschädels und des Oberkiefers, die bereits vom HNO-Arzt veranlasst wurden, in Ihrer Praxis vor. Er berichtet über einen seit Wochen jede Nacht auftretenden, einseitigen Schmerz hinter dem rechten Auge, der ihn fast immer zur gleichen Zeit, gegen 1:00 Uhr morgens, aufwecke. Der Schmerz sei wie ein bohrendes Messer hinter dem Auge, so stark, dass das Auge träne und ganz rot sei. Er laufe dann vor Schmerz in der Wohnung auf und ab, bis sich die Symptomatik nach etwa 1 Stunde wieder bessere. Einen Auslöser könne er nicht beschreiben. Bereits aufgesuchte Augen- und HNO-Ärzte konnten nichts in ihrem Fachgebiet feststellen. Der Zahnarzt habe eine Wurzelbehandlung am Oberkiefer durchgeführt, allerdings ohne dass dies die Schmerzen gebessert habe. Die Einnahme von Schmerzmitteln wie Aspirin oder Diclofenac helfe während der Schmerzattacken überhaupt nicht. Die Eigenanamnese des Patienten ist weitgehend leer: Er ist Raucher und berichtet über gelegentlich erhöhte Blutdruckwerte. Der neurologische Untersuchungsbefund des zu diesem Zeitpunkt beschwerdefreien Patienten ist unauffällig.