Fallgeschichte
Eine 74-jährige Bäuerin wird von Angehörigen abends vor der Scheune gefunden, wo sie offenbar mehrere Stunden gelegen hatte. Sie berichtet, sie habe plötzlich die Kontrolle über die Beine verloren, sei in sich zusammengesackt und habe nicht mehr aufstehen können. Der Notarzt brachte die ältere Dame in die Notaufnahme Ihrer Klinik. Anamnese und Untersuchung sind etwas schwierig, da sie sehr aufgeregt ist und schlecht mitarbeitet. An Vorerkrankungen gibt sie „Herzprobleme“ an und zeigt eine Tüte, u. a. mit verschiedenen Diuretika, Kalziumantagonisten und ASS 100. Beim Entkleiden der Patientin fällt eine eingenässte Strumpfhose auf, sie ist unterkühlt (rektale Temperatur 35,1°C). Stehen oder Gehen ist auch mit Unterstützung nicht möglich, in der Einzelkraftprüfung findet sich eine höhergradige, symmetrische Paraparese, die Muskeleigenreflexe an den unteren Extremitäten sind nicht auslösbar. Die Beine würden sich insgesamt „taub“ anfühlen. Schmerzen bestünden weniger im Bereich des Rückens als gürtelförmig um den gesamten Thorax.