Fallgeschichte
Ein 65-Jähriger wird von seiner Ehefrau in Ihre Praxis gebracht. Sie beklagt einen zunehmenden Gedächtnisschwund ihres Mannes seit ca. 1,5 Jahren. Er sei in den letzten Wochen zunehmend auch am Tage schläfrig, könne sich nur selten konzentrieren. Die Stimmung schwanke stark, er habe kaum noch Lust, seinen bislang zahlreichen Hobbys nachzugehen. 3 Jahre zuvor habe er einen leichten Schlaganfall mit Lähmungen der linken Körperhälfte gehabt, die Symptome hätten sich aber bis auf leichte Gehprobleme weitgehend zurückgebildet. Sie habe nun Sorge, dass ihr Mann wieder einen Schlaganfall erlitten habe. Die Untersuchung zeigt eine diskrete Hemiparese links mit positivem Babinski-Zeichen, eine Bradydiadochokinese rechts und eine Unsicherheit im Finger-Nase-Versuch mit rechtsseitiger Dysmetrie. Die Sprache wirkt leicht dysarthrisch, habe sich aber laut Ehefrau in den letzten Monaten nicht verändert. Der übrige Neurostatus ist unauffällig. Insgesamt wirkt der Patient etwas verlangsamt und deutlich affektlabil: Er befolgt Ihre Aufforderungen nur nach mehrfachem Wiederholen und versteht offenbar einige Ihrer Fragen nicht sofort.