Fallgeschichte
Ein 41-jähriger Patient wird vom Rettungsdienst zu Ihnen in die Notaufnahme eingeliefert. Er gibt an, er fühle sich seit 2 Tagen zunehmend krank und habe mehrfach erbrochen. Zudem sehe er immer wieder Personen bzw. Gesichter, die ihn bedrohen würden. Nach Angaben der Schwester des Patienten besteht ein chronischer Alkoholabusus. Der akuten Verschlechterung sei ein „Saufexzess” über 3 Tage vorausgegangen. Der Patient ist teilweise desorientiert und unkonzentriert. Bei der körperlichen Untersuchung fallen ein Intentionstremor und ein Ikterus auf. Palpatorisch ist die Leber vergrößert und von weicher Konsistenz. Die Labordiagnostik zeigt folgende Resultate: Bilirubin 6,4 mg/dl, GPT 899 U/l, GOT 1123 U/l, γ-GT 344 U/l, Hb 10,5 g/dl, MCV 113 fl, Leukozyten 16 000/μl; anti-HAV, HBs-Ag, anti-HBc, anti-HCV und HCV-RNA sind negativ. Sonografisch zeigen sich eine vergrößerte Leber mit echoreichem Parenchym ohne Knoten sowie perihepatische Flüssigkeit.