Fallgeschichte
Eine 69-jährige Patientin stellt sich wegen seit Wochen rezidivierenden und anhaltenden Nasen- und Zahnfleischblutens in Ihrer hausärztlichen Praxis vor. Darüber hinaus fühle sie sich häufig schlapp und müde. Wegen wiederholter Atemwegs- und Harnwegsinfektionen habe sie zuletzt wiederholt Antibiotika aus dem Bestand ihres Ehemanns eingenommen. Ein Jahr zuvor sei wegen eines bösartigen Tumors eine Strahlen- und Chemotherapie durchgeführt worden. Bei der körperlichen Untersuchung zeigt sich eine blasse Patientin in reduziertem Allgemeinzustand mit sonst unauffälligem Befund. Das Blutbild zeigt folgende Befunde: Hb 8,5 g/dl, Erythrozyten 2,8 Mio/μl, Leukozyten 1700/μl, Thrombozyten 28 000/μl, MCH 31 pg, MCV 110 fl, Retikulozyten 1/1000 Erythrozyten (Normbereich 3–18/1000 Erythrozyten), kein Nachweis von Blasten im Ausstrichpräparat.