Fallgeschichte
Eine 29-jährige Patientin kommt mit einer akut aufgetretenen Schwellung des rechten Beins zu Ihnen in die Notaufnahme. Sie berichtet, die Symptomatik sei ähnlich wie bei einer Beinvenenthrombose des linken Beins vor 3 Jahren. Die weitere Anamnese ergibt, dass im Urlaub ein Jahr zuvor eine vorübergehende Lähmung der linken Körperhälfte aufgetreten sei, welche die Ärzte in Spanien auf einen „Schlaganfall” zurückgeführt hätten. Außerdem gibt die Patientin an, dass sie schon 2 Fehlgeburten gehabt hätte. Bei der klinischen Untersuchung finden sich eine Schwellung des rechten Ober- und Unterschenkels mit Umfangsdifferenz zur Gegenseite sowie eine Livedo reticularis. Unter den Laborbefunden fallen eine Thrombopenie von 33 000/μl und eine Verlängerung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) auf 63 Sekunden auf. Die Farbduplexsonografie bestätigt Ihre Verdachtsdiagnose einer tiefen Beinvenenthrombose der V. femoralis.

Umflossener flottierender Thrombus mit Einmündung in die V. femoralis communis. Der umflossene Thrombus (T) in der V. saphena magna (VSM) ist mit Einmündung in die V. femoralis communis (VFC) darstellbar.
(aus Schmidt, Görg, Kursbuch Ultraschall, Thieme, 2015)