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        1. Fallgeschichte
        2. Sind Sie mit der Helmabnahme durch die Rettungsassistenten einverstanden?
        3. Welche Maßnahmen müssen Sie vordringlich durchführen?
        4. Ein Rettungsassistent fragt, ob Sie dem Patienten nicht zuerst eine Zervikalstütze anlegen wollen. Ist dies sinnvoll?
        5. Was antworten Sie?
        6. Auflösung
      • 66-Jähriger mit Polytrauma und starker Blutung im Schockraum F
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Einsatzmeldung: „Verunfallter Motorradfahrer“

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Fallgeschichte

An einem sonnigen Samstagnachmittag werden Sie kurz nach dem Mittagessen durch die Rettungsleitstelle mit der Einsatzmeldung „Unfall mit Motorradfahrer“ alarmiert. An der Einsatzstelle finden Sie einen Motorradfahrer am Boden liegend vor, der von der Rettungswagenbesatzung erstversorgt wird. Der Helm ist bereits abgenommen, ein Rettungsassistent legt gerade einen venösen Zugang am linken Unterarm, während sein Kollege den Patienten mit dem Beatmungsbeutel beatmet. Ihnen werden folgende Erstbefunde genannt: Patient bewusstlos, keinerlei Reaktion auf Schmerzreiz, Anisokorie (rechte Pupille größer), systolischer Blutdruck 90 mmHg, Pulsfrequenz 100/min, beim Body-Check (orientierende Untersuchung) Hinweise auf ein geschlossenes Schädel-Hirn-Trauma sowie Rippenfrakturen, Oberarm- und Unterschenkelfraktur rechts. Der Motorradfahrer sei ohne Fremdverschulden in einer Kurve gestürzt, weitere Beteiligte gibt es nach Aussagen der Polizei nicht.

Sind Sie mit der Helmabnahme durch die Rettungsassistenten einverstanden?

Meine Antwort:

Lösung:

Ja, unbedingt! Das Freimachen und Freihalten der Atemwege hat oberste Priorität

Welche Maßnahmen müssen Sie vordringlich durchführen?

Meine Antwort:

Lösung:
  • respiratorische Stabilisierung:

    • Narkose, z.B. mit Fentanyl und Midazolam

    • Absaugbereitschaft

    • endotracheale Intubation und Beatmung

    • Ausschluss von (Spannungs-)Pneumothorax und Hämatothorax (Lunge bei Verdacht auf Rippenserienfraktur rechts seitengleich belüftet?) und ggf. Thoraxdrainage legen

  • Kreislaufstabilisierung (Schockbekämpfung):

    • Schocklagerung

    • 2 großlumige (G 14 oder G 16) periphervenöse Zugänge (wenn möglich)

    • Infusionstherapie

  • Logistik: unverzüglichen Transport des Patienten in eine geeignete Klinik über Rettungsleitstelle organisieren (s. Kommentar); Anmeldung: Polytrauma (schweres Schädel-Hirn-Trauma, Thoraxtrauma, Extremitätenfrakturen)

Ein Rettungsassistent fragt, ob Sie dem Patienten nicht zuerst eine Zervikalstütze anlegen wollen. Ist dies sinnvoll?

Polytrauma

Als Polytrauma bezeichnet man mindestens 2 schwere, gleichzeitig entstandene Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organe, von denen eine oder die Kombination aller Einzelverletzungen lebensbedrohlich ist.

Glasgow Coma Scale (GCS)

Die Glasgow Coma Scale dient der Klassifikation von Bewusstseinseinschränkungen, sie wurde insbesondere für Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma entwickelt. Beurteilt werden die 3 Bereiche „Vermögen die Augen zu öffnen“, „beste verbale Reaktion“ und „beste motorische Reaktion“. Der minimale Scoring-Wert beträgt 3 Punkte (schwere Bewusstseinseinschränkung), der maximale Wert 15 Punkte (keine Bewusstseinseinschränkung).

Schock

Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

Thoraxtrauma

Das Thoraxtrauma ist eine Verletzung des Brustkorbs, darin befindliche Organe sind häufig mitbetroffen. Man unterscheidet stumpfe (geschlossene) von spitzen (offenen, perforierenden, penetrierenden) Traumen.

Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

European Trauma Course (ETC)

Beim European Trauma Course handelt es sich um ein standardisiertes Konzept für die diagnostischen und therapeutischen Handlungsabläufe in der frühen innerklinischen Erstversorgung schwer verletzter Patienten, welches entgegen dem Advanced Trauma Life Support (ATLS) aus Amerika eher auf die deutschen und europäischen Versorgungsstrukturen angepasst ist.

Advanced Trauma Life Support (ATLS)

Mit dem Ausbildungskonzept des Advanced Trauma Life Suppports (ATLS) werden standardisierte diagnostische und therapeutische Handlungsabläufe in der frühen innerklinischen Erstversorgung schwer verletzter Patienten definiert.

Die Hauptprinzipien des ATLS sind:

  • Treat first, what kills first.

  • Discover all life-threatening injuries fast.

  • Do no further harm.

  • Realize time loss.

Die Abläufe des ATLS orientieren sich am ABCDE-Schema.

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Alle Fragen im Überblick

  • Sind Sie mit der Helmabnahme durch die Rettungsassistenten einverstanden?

  • Welche Maßnahmen müssen Sie vordringlich durchführen?

  • Ein Rettungsassistent fragt, ob Sie dem Patienten nicht zuerst eine Zervikalstütze anlegen wollen. Ist dies sinnvoll?

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