Fallgeschichte
Beim ersten Nachtdienst auf der Intensivstation nach Ihrem einwöchigen Urlaub werden Sie von der Pflegekraft gebeten, zu einem Patienten zu kommen, weil die angeforderten Laborergebnisse jetzt da seien. Sie kennen den Patienten noch, weil er bereits vor Ihrem Urlaub auf der Intensivstation lag. Es handelt sich um einen 68-jährigen Patienten, der aufgrund einer Sepsis aufgenommen wurde. Als Ursache fand sich eine Perforation des Colon transversum mit Vierquadrantenperitonitis. Daher erfolgte initial eine Hemikolektomie, mehrere operative Revisionen wegen Fisteln und rezidivierenden Anastomoseninsuffizienzen schlossen sich an. Der Patient ist zurzeit kontrolliert beatmet (PEEP 12 mbar, FiO2 0,8), benötigt Katecholamine für einen ausreichenden arteriellen Blutdruck (Noradrenalin über Perfusor), die Nierenfunktion muss mit Hämofiltration unterstützt werden. Jetzt tritt erneut Fieber auf (Temperatur 39,3°C). Die Laboruntersuchungen haben Sie wegen einer akuten Zustandsverschlechterung durchführen lassen (die Werte in Klammern geben das letzte Untersuchungsergebnis 12 Stunden zuvor an). Sie lesen: Hb 6,9 g/dl (7,8), Leukozyten 11 000/µl (10 900), Thrombozyten 43 000/µl (98 000), Quick 62 % (75), INR 1,31 (1,14), aPTT 39,8 s (29,5), Fibrinogen 0,8 g/l (1,8). Bei der Inspektion des Patienten sehen Sie diffuse Blutungen an den Schleimhäuten und an den Einstichstellen der Katheter.