Fallgeschichte
Eine 61-jährige Patientin befindet sich seit 23 Tagen auf Ihrer Intensivstation. Die stationäre Aufnahme erfolgte wegen einer Urosepsis. Bei akuter respiratorischer Insuffizienz war die Patientin noch am Aufnahmetag intubiert und am 7. Behandlungstag tracheotomiert worden. Eine passagere Kreislaufinstabilität (Hypotonie) während der Sepsis erforderte die kontinuierliche Applikation von Norepinephrin über einen Perfusor in wechselnden Dosierungen (0,5–1,5 mg/h). Mittlerweile ist nur noch eine niedrige Dosis erforderlich (0,2 mg/h), die über einen zentralvenösen Katheter appliziert wird. Zur Blutdruckmessung wird eine arterielle Verweilkanüle genutzt. Die Sepsis führte zu einem therapieresistenten Funktionsausfall beider Nieren, der seit 10 Tagen durch eine kontinuierliche Hämofiltration über einen Shaldon-Katheter kompensiert wird. Seit 2 Tagen leidet die Patientin an rezidivierenden Fieberschüben bis 40,3°C.