Fallgeschichte
Bei einer 78-jährigen Diabetikerin muss wegen einer fortgeschrittenen arteriellen Verschlusskrankheit das rechte Bein am Oberschenkel amputiert werden. Der Diabetes mellitus ist mit Insulin eingestellt, doch bestehen laut Aussagen der internistischen Kollegen erhebliche Compliance-Probleme.
Von Ihrer Kollegin wurde am Vortag mit der Patientin eine Spinalanästhesie vereinbart. Die Gerinnungsparameter sind unauffällig, die Gabe von unfraktioniertem Heparin (UFH) über einen Perfusor wurde 5 Stunden zuvor beendet. Sie führen die Punktion auf Höhe L3/L4 mit einer G27-Nadel in Rechtsseitenlage durch und planen die Injektion mit dem hyperbaren Lokalanästhetikum Bupivacain 0,5 %, um eine schwerpunktmäßige Ausbreitung der Spinalanästhesie auf der rechten Seite zu erzielen.
Bei der Punktion zuckt die Patientin plötzlich und klagt über Schmerzen, die in das rechte Bein ziehen. Nach umgehendem Zurückziehen der Nadel lassen die Beschwerden rasch nach.