Fallgeschichte
Ihr orthopädischer Kollege stellt Ihnen eine Patientin vor, die wegen einer ausgeprägten Gonarthrose beidseits zur elektiven Implantation einer Kniegelenkprothese in 4 Wochen einbestellt werden soll. Bei Durchsicht der Patientenunterlagen finden Sie im Anamnesebogen der orthopädischen Station die folgenden Vorerkrankungen vermerkt: arterielle Hypertonie, Vorhofflimmern, Hausstauballergie. Gegen den Bluthochdruck erhält die Patientin einen ACE-Hemmer, wegen des Vorhofflimmerns wird sie mit Verapamil und Phenprocoumon behandelt. Beim Aufklärungsgespräch zeigt Ihnen die Patientin ihren „Marcumar-Ausweis“. Bei der letzten Kontrolle des Quickwertes 4 Tage zuvor lag der ermittelte Wert bei 31 % (INR 2,3). Für die Implantation von Endoprothesen im Kniebereich wird in Ihrer Abteilung beim Fehlen von Kontraindikationen üblicherweise eine CSE („Combined Spinal-Epidural Anaesthesia“) durchgeführt: Für den eigentlichen Eingriff sorgt die Spinalanästhesie für Schmerzfreiheit, der Periduralkatheter dient der postoperativen Schmerztherapie. Die Patientin möchte unbedingt einen „Schmerzkatheter“, weil ihre Schwägerin damit im vergangenen Jahr so gute Erfahrungen gemacht habe.