Fallgeschichte
Bei der 88-jährigen Patientin einer geriatrischen Klinik mit einem Barthel-Index von 40 wird bei der Visite eine große, zum Teil blutgefüllte Blase an der rechten Ferse festgestellt.

Bei der 88-jährigen Patientin einer geriatrischen Klinik mit einem Barthel-Index von 40 wird bei der Visite eine große, zum Teil blutgefüllte Blase an der rechten Ferse festgestellt.
Diagnose: Fersen-Dekubitus, Stadium II
Unter Dekubitus versteht man eine Wunde, die von den oberflächlichen Hautschichten über die tiefer liegenden Bindegewebeschichten bis hin zum Knochen reichen kann. Es handelt sich um eine Drucknekrose des Gewebes durch langes Liegen auf derselben Hautstelle. Besonders gefährdet sind Stellen, an denen die Haut dem Knochen unmittelbar anliegt (z. B. Sakral- und Glutäalregion, Trochanter major, Olekranon und Fersen). Allgemeine Immobilität, Unter- und Übergewicht, Neuropathien, Einsatz von Analgetika und Sedativa sowie schlechte Hautpflege sind Risikofaktoren für Dekubitalulzera. Im Stadium I zeigen sich Hautrötungen, die auch nach Entlastung nicht mehr verschwinden, im Stadium II Blasen, dann Zerstörungen aller Hautschichten und schließlich liegt der Knochen frei.